EM-Finale gegen Spanien: Die Region fiebert mit Sophie Riepl aus Regen

14.05.2017 | Stand 18.09.2023, 23:58 Uhr
Florence Reiter

Jubelte mit den DFB-Teamkolleginnen beim 2:1-Sieg gegen Frankreich: Sophie Riepl (links). − Foto: DFB

Es ist der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere: Der EM-Titel ist für Sophie Riepl (17) zum Greifen nah. Am Sonntag (18.15Uhr/Eurosport) trifft das Fußballtalent aus Regen mit der U17-Juniorinnen-Nationalmannschaft im EM-Finale von Pilsen auf Spanien. "Ich bin ziemlich stolz auf mein Mädchen", sagt Vater Adi Riepl.

Am Donnerstag setzte sich das Team von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard im Elfmeterkrimi mit 3:2 gegen Norwegen durch – erstmals im neuen so genannten ABBA-Modus. So schossen die Teams nicht mehr abwechselnd. Stattdessen legte Deutschland mit dem ersten Elfmeter vor, dann zogen zwei norwegische Spielerinnen nach und anschließend traten zwei DFB-Spielerinnen an.

Zwei Mal, insgesamt 80 Minuten, stand Sophie Riepl in den letzten vier EM-Spielen auf dem Rasen. "Sehr zufrieden" sei die Nachwuchsspielerin mit ihren Einsatzzeiten, sagt Vater Adi Riepl. Schließlich gebe es keine Spielgarantie bei den 18 besten DFB-Nachwuchsfußballerinnen. Bei jedem Spiel saßen Sonja und Adi Riepl auf der Tribüne, um ihre Tochter anzufeuern – "jedes Mal mit Bauchkribbeln", gibt Adi Riepl mit einem Lachen zu. Auch Bruder Tobias, der bei der Spvgg Ruhmannsfelden in der Landesliga Mitte spielt, reiste zum Daumen-Drücken nach Tschechien. Sonntag fährt die Familie wieder ins Nachbarland – etwa 110 Kilometer lang ist die Strecke von Regen nach Pilsen. "Das ist eigentlich ein Heimspiel", so Adi Riepl, "sonst fahren wir oft weiter."

Bereits zu Beginn des Turniers trafen Deutschland und Spanien aufeinander. Die torreiche Partie entschieden die DFB-Kickerinnen mit 4:1 für sich – gute Aussichten für das Finale. "Die Spanierinnen könnten jedoch noch eine Rechnung offen haben", sagt Adi Riepl. Da müsse die DFB-Auswahl aufpassen.

Schon früh war für Sophie Riepl klar, dass sie Profifußballerin werden möchte. Der Weg dorthin ist zwar noch lang, aber die Fachoberschülerin verfolgt ihre Ziele konsequent und mit Disziplin. Bisher stand sie in 26Länderspielen auf dem Platz. Den Stoff, den sie in der Schule verpasst, holt sie in ihrer Freizeit nach. Auch während der EM müssen täglich die Hausaufgaben gemacht werden. "Beim DFB sind immer Lehrer mit dabei", erklärt Papa Adi.

Wenn sie nicht mit der Nationalmannschaft unterwegs ist, spielt Sophie Riepl für die U17-Frauenabteilung des FC Bayern München. Dank Zweitspielrecht läuft sie auch mit der männlichen B-Jugend der Spvgg Grün-Weiß-Deggendorf auf. "In Sachen Ballbehandlung, Tempo und Übersicht muss sich Sophie Riepl vor keinem Jungen in der Mannschaft verstecken", lobte ihr Deggendorfer Trainer Markus Knogl kürzlich im Gespräch mit der Heimatzeitung.