Bezirksoberliga-Schlusslicht TV Altötting 3:3 in Otterfing: Mit Wind und Moral zum ersten Auswärtspunkt

19.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:55 Uhr

Eineinhalbfache Torschützin für den TVA: Sandra Urich. − Foto: Archiv/Zucker

Mit dem Nachholspiel beim TSV Otterfing stand für die Fußballerinnen des TV Altötting am Ostermontag ein weiterer "Abstiegskracher" auf dem Plan. Bei stürmischem Wetter erkämpften sie sich gegen den nun vier Plätze besser postierten Gegner ein 3:3 und holten dabei einen 0:3-Rückstand auf. Tolle Moral des Bezirksoberliga-Letzten – aber für den Klassenerhalt hilft das Remis nicht groß weiter: Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt nach wie vor zehn Punkte.

Otterfing begann schwungvoll und nutzte den Wind im Rücken geschickt, um den TVA einzuschnüren. Gleich der erste Schuss von Saskia Warns in der 5. Minute war drin. Die Altöttingerinnen konnten sich nach dem Rückschlag nicht befreien, was auch am heftigen Gegenwind lag. Das Heimteam spielte sich so am Strafraum fest und erhöhte erneut durch Warns auf 2:0 (21.). Als Marina Hagn gegen verunsicherte Gäste mit einem wuchtigen Distanzschuss nach 30 Minuten das dritte Tor erzielte, schien der Käse gegessen.

Erst dann – mit dem Mute der Verzweiflung – setzte Altötting langsam Akzente nach vorne. Lohn war das 1:3 in der 38. Minute: Ein Freistoß von Melanie Tomaschko wurde vom Wind gebremst und landete unberechenbar im Fünfmeterraum, wo Sandra Urich am schnellsten schaltete und den Ball über Otterfings Torfrau Christina Wagner lupfte. Diese boxte ihn sich beim Rettungsversuch selbst unter die Latte.

In der zweiten Hälfte, jetzt mit Windunterstützung, traten die Altöttingerinnen wie ausgewechselt auf und drängten aufs Anschlusstor. Das wollte jedoch nicht fallen, da die heimische Abwehr sehr sicher stand. Als der Ball in der 56. Minute TSV-Spielerin Veronika Dehmel beim Stoppen unglücklich an den Unterarm sprang, gab Schiedsrichter Maximilian Hafeneder (TuS Holzkirchen) folgerichtig Handelfmeter. Nina Urban verwandelte sicher.

Der TVA spielte weiter nach vorne, den Ausgleich im Visier. Und die Freude war riesig, als Urich nach einem Pass durch die Schnittstelle der Abwehr den Ball überlegt über die herauseilende Torhüterin hob – 3:3 (72.). In der Schlussphase mussten beide Mannschaften den extremen Wetterbedingungen Tribut zollen und das Spiel flachte ab. Kurz vor dem Ende hatte Tomaschko das 4:3-Siegtor auf dem Fuß, vergab die Chance jedoch.

So blieb es beim letztlich gerechten Unentschieden. Für Altötting war es der erste Auswärtspunkt der Saison und der soll nach Möglichkeit als kleiner Hoffnungsfunken im Abstiegskampf taugen. Es wird zwar mit jedem nicht gewonnenen Spiel unwahrscheinlicher, noch drinzubleiben, aber zumindest bewies die Mannschaft von Trainerin Birgit Wimmer große Moral.

An die starke kämpferische Leistung muss direkt angeknüpft werden, denn auch im nächsten Spiel ist ein Sieg Pflicht. Der Gegner heißt SC Pöcking-Possenhofen, ist Tabellenvorletzter und am Samstag um 15 Uhr im Ludwig-Kellerer-Stadion zu Gast.

− red