Altötting 0:4 gegen Gilching/Argelsried: So wird das nichts mit dem Klassenerhalt – Drei gelb-rote Karten

05.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:54 Uhr

Kaum in den Griff zu kriegen war Gilchings Offensivspielerin Sarah Lapuh (links), die das Match mit drei Toren nahezu im Alleingang entschied. In dieser Szene kommt sie gegen Katharina Schmidinger (Nummer 5), Torfrau Isabella Kamhuber und Melanie Tomschko (rechts) zum Abschluss. − Foto: Zucker

Eine weitere ebenso klare wie auch schmerzliche Niederlage haben die Fußballdamen des TV Altötting einstecken müssen. Im Kellerduell gegen den TSV Gilching/ Argelsried, einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, ging der Tabellenletzte der Bezirksoberliga mit 0:4 baden. Es war die dritte Pleite in Serie mit vier Gegentoren – und solche Leistungen dürften kaum reichen, soll der erhoffte Klassenerhalt doch noch geschafft werden.

Die Partie begann relativ ausgeglichen, wobei sich das Geschehen meist im Mittelfeld abspielte. Beide Mannschaften zeigten gute Kombinationen, ohne sich dabei nennenswerte Torchancen zu erarbeiten. Es dauerte bis zur 24.Minute, ehe mal wieder eine Reihe von Fehlern auf TVA-Seite zum ersten Gegentreffer führte. Eine gegnerische Außenstürmerin wurde nicht am Flanken gehindert und im Strafraum vollendete die Gilchingerin Sarah Lapuh völlig ungestört per Direktabnahme zum 0:1.

Nach diesem Rückschlag ging bei Altötting – wie schon so oft in dieser Saison – nicht mehr viel zusammen. Die Köpfe senkten sich nach unten und obwohl noch mehr als 60 Minuten Zeit war, dem Spiel eine Wende zu geben, deutete die Körpersprache darauf hin, dass die TVA-Damen mit der Partie schon abgeschlossen hatten. Sie kamen nur zu einer echten Möglichkeit und die entsprang einer Einzelaktion: Sandra Urich tankte sich über links stark gegen mehrere Spielerinnen durch, ihr Schuss aus spitzem Winkel flog dann aber über die Latte. Stattdessen machten die Gäste kurz vor der Halbzeitpause den Deckel drauf: Innerhalb von nur zwei Minuten trafen Johanna Ameres (40.) und erneut Sarah Lapuh (41.), sodass es aus Altöttinger Sicht mit einem 0:3 in die Kabine ging.

Dort versuchte TVA-Trainerin Birgit Wimmer, ihrem Team nochmal einen Schub zu geben. "Nehmt endlich den Kampf auf", forderte sie – doch ihre Worte verhallten wie ungehört. Das lag freilich auch daran, dass Gilching bereits neun Minuten nach Wiederanpfiff mit dem vierten Tor alle heimischen Resthoffnungen endgültig zunichtemachte: Sarah Lapuh versenkte einen Freistoß aus zirka 20 m direkt und unhaltbar. Ihr dritter Treffer an diesem Tag bedeutete zugleich schon den Endstand. In der restlichen Spielzeit verwalteten die Gäste die hohe Führung ohne größere Probleme. Altötting erspielte sich vor zwar noch einige Gelegenheiten, vor allem über die eingewechselte Tanja Leipold, aber keine davon konnte verwertet werden. Ab Mitte der zweiten Halbzeit kam aber anderweitig reichlich Farbe ins Spiel – in Form von drei Platzverweisen, die Schiedsrichter Ludwig Geltinger aus Pleiskirchen aussprach. Beim TVA sahen mit den bereits verwarnten Sandra Urich (70.) und Melanie Tomaschko (85.) gleich zwei Spielerinnen die gelb-rote Karte – ein Zeichen, wie sehr die Nerven blank liegen. Auf Gilchinger Seite holte sich Yeliz Turan (74.) die Ampelkarte ab.

Trainerin Wimmer rügte nach der verdienten Heimniederlage, ihre Spielerinnen hätten "in Sachen Einsatz, Zweikampfverhalten und vor allem Siegeswillen einiges zu wünschen übrig" gelassen. "Extrem enttäuscht" zeigte sie sich von der Art und Weise, wie die Niederlage zustandekam. Sich nach weniger als einer halben Stunde praktisch schon aufzugeben, das gehe gar nicht: "Einigen ist wohl der Ernst der Lage nicht bewusst", so Wimmer verärgert.

Die kommenden drei Auswärtsspiele gegen die direkt vor Altötting platzierten Teams werden zeigen, wohin der Weg führt. Am Sonntag geht’s zum SV Untermenzing, am Ostermontag zum TSV Otterfing und am 22. April zum SC Pöcking-Possenhofen.

− red/ow