SV Frauenbiburg freut sich auf neue Regionalliga-Saison

08.08.2016 | Stand 08.08.2016, 13:18 Uhr

Laura Wagenhuber (links) war um einen Tick schneller mit dem Kopf am Ball. Die neue Kapitänin Theresa Strasser (rechts unten) verfolgte gebannt die Flugbahn. − Fotos: Orlet

Es war haarscharf vorbei, so dass die Damen des SV Frauenbiburg in dieser Saison nicht in der 2. Bundesliga starten dürfen. Der Aufsteiger hatte vergangene Saison eine exzellente Runde in der Regionalliga gespielt und lange am Aufstieg ins Oberhaus geschnuppert, ehe es doch nichts wurde.

"Die Enttäuschung ist schon ein bisserl da gewesen," sagt Abteilungsleiter Robert Heider. "Aber wir dürfen uns von den Ergebnissen nicht täuschen lassen. Wir haben oft sehr knapp und glücklich gewonnen, die Gegner waren am Ende zu stark," so seine Bilanz. Frauenbiburg hatte fast mehr als das Maximum aus seinen Möglichkeiten gemacht.

Letzte Saison war er neben Cheftrainer Hans-Günther Strasser auch noch Trainer. Inzwischen ist er Abteilungsleiter und als Funktionär ist er gar nicht so abgeneigt, weiter in der Regionalliga spielen zu dürfen. "Die 2. Bundesliga, das wäre ein brutaler Kraftakt. Da stellt der Fußballverband Anforderungen analog zur 2. Bundesliga der Herren," so Heider. Das hätte als Erstes zur Folge, dass man nicht in Frauenbiburg spielen dürfte, sondern wieder ins Stadion nach Dingolfing ausweichen müsste und es gäbe noch weitere Hürden für diesen Sprung.

So aber bereitet sich die Mannschaft seit zwei Wochen wieder auf die Regionalliga vor. Trotz des Abschneidens im vergangenen Jahr kennt Heider in diesem Jahr nur ein Ziel: "Den Klassenerhalt."

Ist das nicht tiefgestapelt? Heider: "Es sind zwei Absteiger in die Liga gekommen und nur ein Aufsteiger, dazu kommt ein Hammer-Auftaktprogramm. Wenn wir nicht aufpassen, haben wir nach sechs Spielen nur einen oder zwei Punkte," warnt er. Es geht los am 4. September beim TSV Schwaben Augsburg, das laut Heider unbedingt Meister werden will. Im ersten Heimspiel empfängt man am 11. September den FV Löchgau. FC Ingolstadt 04, FFC Wacker München, TSV Jahn Calden und den Absteiger ETSV Würzburg sieht der Abteilungsleiter ebenfalls nur ganz schwer zu knacken.

Seine Mannschaft hat sich zwangsläufig wieder verjüngt. Kapitänin Nina Mittrop hat ihre Karriere aufgegeben, aber der Verein konnte sie als Cotrainer weiter an sich binden. Dazu kam der Weggang von Theresa Eder nach Ruderting. "Wir haben jetzt einen Durchschnitt von weit unter 20 Jahren und die zweite Saison gilt immer schon als die schwierigste. Also geht es nur darum, die Klasse zu erhalten," sagt Heider.

Er freut sich über einen besonderen Neuzugang. Die 17-jährige Anita Wimmer aus Mühldorf spielte bislang beim FC Bayern München II. Heider: "Die macht einen sehr guten Eindruck." Besonders froh ist er, dass man die noch 16-jährige Alice Zimmermann halten konnte. Sie rückt von den Juniorinnen in die erste Mannschaft auf. Heider: "Ein Talent mit Riesenpotenzial." Froh ist er auch, dass Torhüterin Lea Schröter nach ihrer langen Verletzung wieder zur Verfügung steht und Frauenbiburg auf dieser wichtigen Position wieder eine gute Alternative besitzt.

Sie ist zwar nicht neu, bekam aber eine neue Aufgabe: Theresa Strasser ist neue Kapitänin. "Sie ist unser klarer Leader. Sie hat sich letzte Rückrunde nahtlos in die Mannschaft eingefügt, nachdem sie nach einem Kreuzbandriss in nur neun Monaten zurückgekommen war," berichtet Heider. Für den Verein ganz wichtig war, dass man Sponsor Karl Parkett aus Furth/Landshut weiter an sich binden konnte.

Jetzt läuft die Vorbereitung. Im ersten Testspiel unterlag man dem FC Bayern München II auswärts mit 0:2. Für Heider war das keine Überraschung. "Wir hatten in der ersten Trainingswoche richtig Gas gegeben und das hat man im Spiel schon gemerkt."

Am vergangenen Samstag stand das erste Heimspiel in der Vorbereitung auf dem Programm. Es wurde Union Kleinmünchen aus Linz erwartet. Die Gäste spielen in Österreich in der 1. Liga und man hatte schon einmal in der Vorbereitung gegeneinander gespielt. Damals sah Frauenbiburg kein Land.

Dieses Mal war es ganz anders. Die Elf von Hans-Günther Strasser und Nina Mittrop zeigte bereits eine beachtliche Form und fertigte den Erstligisten mit 5:0 ab. Robert Heider: "Das Spiel war schon recht gut. Vor allem eine top Chancenauswertung hat uns wieder ausgezeichnet. 5 Tore aus 7 Chancen sind schon extrem." Das sorgte für Feierlaune in Frauenbiburg. Doch die lassen die Verantwortlichen nicht aufkommen.

"Es gibt drei Absteiger und wir haben an diesem Auftaktprogramm zu knabbern. Wir wollen schnell einen Fuß in diese Saison bekommen und schönen Fußball spielen," fordert Robert Heider auch für die restliche Vorbereitung konzentrierte Arbeit.