Altöttings Frauen verabschieden ihre Trainer – sehr ungern und leider mit einer Heimniederlage

07.06.2016 | Stand 18.09.2023, 23:37 Uhr

Fußbälle mit den Unterschriften aller TVA-Spielerinnen erhielten Trainer Manuel Mittermaier (rechts) und sein "Co" Christian Drexler (2. von links) zum Abschied. Überreicht wurden die Geschenke von Ramona Schleid (2.von rechts) und Katrin Hofer. Die lachenden Gesichter täuschen allerdings darüber hinweg, dass allen eigentlich eher wehmütig zumute war – denn die Zusammenarbeit verlief gut und erfolgreich. − Foto: Zucker

Time to say goodbye im Ludwig-Kellerer-Stadion. Vor dem letzten Heimspiel der Frauenfußball-Bezirksoberliga ist am Samstag das Trainerteam des TV Altötting offiziell verabschiedet worden. Denn: Chefcoach Manuel Mittermaier und mit ihm auch Co-Trainer Christian Drexler werden zum Saisonende aufhören. Passend zur wehmütigen Stimmung ging die Partie gegen den SC Amicitia München mit 1:2 verloren.

Kapitänin Ramona Schleid und Damen-Spartenleiterin Katrin Hofer, die zugleich das "Management" der Mannschaft bilden, überreichten den scheidenden Übungsleitern zum offiziellen Abschied Fußbälle, die von allen Spielerinnen signiert worden sind. "Es waren wunderschöne drei Jahre, mit viel Erfolg. Und als Trainer hat es mich unheimlich weitergebracht", sagte Mittermaier (26) am Montag gegenüber heimatsport.de.

Grund seiner Entscheidung, das Amt aufzugeben, sei der bevorstehende Abschluss seines BWL-Studiums in München: "Ich weiß noch nicht, wohin es mich verschlägt und deshalb kann ich in nächster Zeit keinen Trainerjob übernehmen", so der aus Oberflossing im Landkreis Mühldorf stammende Mittermaier. Zu den TVA-Frauen war er erstmals 2012/13 gestoßen, damals noch in der Landesliga und als Co-Trainer unter Andreas Unterforsthuber. Im Winter 2014/15 rückte Mittermaier auf den Chefposten, führte die Mannschaft vorige Saison auf Rang4. Heuer war man phasenweise vom als Meister und Aufsteiger feststehenden FC Ingolstadt II nicht allzu weit weg, aktuell steht der 3. Platz zu Buche.

Besser wird’s vermutlich nicht mehr werden, denn nachdem man in der Woche zuvor die Partie beim TSV Otterfing wegen zu wenig Spielerinnen kampflos abgegeben hatte, folgte nun gegen Amicitia München eine Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten um den Vizetitel. Gerne hätten die Altöttingerinnen ihrem Trainerteam einen Sieg im letzten Heimspiel geschenkt, doch bereits in der 4. Minute gerieten sie nach einem unhaltbaren Fernschuss in den Winkel durch Helen Nottebrock mit 0:1 ins Hintertreffen.

Danach flachte das Spiel extrem ab, beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld und Torchancen waren Mangelware. In der zweiten Halbzeit nahmen die TVA-Frauen das Heft in die Hand, drängten auf den Ausgleich, aber weder Tamara Schneider, noch Ramona Schleid konnten ihre Chancen nutzen. In der 58.Minute klappte es dann doch: Sandra Urich bestrafte einen Abstimmungsfehler zwischen Gästetorfrau Christina Trampenau und ihren Vorderleuten, indem sie den vorangegangenen Fehlpass erlief und abstaubte – 1:1.

Das Gegentor schien die Münchnerinnen wieder wachzurütteln. Sie machten unablässig Druck auf die an sich gut stehende Altöttinger Viererkette. Diese hielt bis zur 84. Minute, dann aber konnte der Ball nach einer langen Flanke nicht geklärt werden und Adriane Radtke überwand Isabella Kamhuber im TVA-Gehäuse mit einem Schuss zum 1:2.

Die Altöttingerinnen schafften es in der Endphase nicht mehr, die erst zweite Heimniederlage noch abzuwenden. Umso mehr möchten sie jetzt für einen Abschiedssieg am kommenden Sonntag (17Uhr) sorgen, wenn sie zum Saisonschluss noch beim Drittletzten der Tabelle, DJK Otting, antreten müssen.

Seitens der Spielerinnen, die bereits seit etwa einem Monat von den Plänen ihres Trainers wussten, wird Mittermaiers Entschluss sehr bedauert. "Wir waren eigentlich alle erschüttert, weil es ja wirklich gut gepasst hat, die Konstellation mit Mannschaft und Trainern", sagt etwa Sophia Ergenzinger, die für die Pressearbeit zuständig ist. Wer das Team künftig betreut, bleibt vorerst offen.

− ow