Strafen diesmal gerechter verteilt − aber die Punkte bleiben beim ESV

23.01.2013 | Stand 23.01.2013, 15:25 Uhr

Eine "Klopperei" wie im Hinspiel wurde es zwar nicht, aber ganz schön zur Sache ging es auch in der Neuauflage des Duells der Eishockey-Bezirksliga zwischen dem ESV Waldkirchen und dem EV Aich. Nachdem es für die Crocodiles lange Zeit gar nicht gut ausgesehen hatte, setzten sie sich am Ende nach einem 3:6-Rückstand doch noch verdient mit 8:6 (2:4, 3:2, 3:0) durch und festigten damit vorerst den 3. Tabellenplatz.

Nach den Vorfällen aus dem Hinspiel, als allein die Waldkirchener sage und schreibe 138(!) Strafminuten und dazu auch noch eine 5:10-Niederlage kassiert hatten, schrie geradezu alles nach einer Revanche. Immerhin lockte dieses brisante Duell rund 200 Zuschauer an, nach den fast 600 Besuchern des Derbys gegen Passau die zweitgrößte Saisonkulisse. Sogar aus Hannover(!) war ein Fan-Bus angereist. Der Hintergrund: Es handelte sich um 28 Fans von Crocodiles-Goalie Roman Kondelik, der einst in Hannover im Kasten stand und dort offenbar immer noch viele Freunde hat. Und die machten auf den Rängen mächtig Betrieb, sorgten mit den Crocodiles-Anhängern für viel Stimmung.

Doch Jubelgesänge gab es vorerst noch nicht − im Gegenteil. Die Gäste gingen schon in der 2. Minute in Führung. Zwar konnte Milan Blaha ausgleichen (6.), aber nach neun Minuten zog Aich abermals in Front. Als erneut Blaha nur zwei Minuten später das 2:2 gelang, sprach alles für die Hausherren, aber gut eine Minute vor Schluss des ersten Drittels schaffte Aich das 2:3 und 37 Sekunden vor der Sirene erhöhten die Gäste sogar auf 2:4.

Dass es ein schweres Spiel werden würde, war ohnehin vorherzusehen, nachdem mit Schinköthe, Simbeck und Fuchs gleich drei Leistungsträger fehlten und damit auch die Abwehrreihen neu formiert werden mussten. Das zweite Drittel begann aus ESV-Sicht dennoch verheißungsvoll, als Milan Blaha mit seinem dritten Treffer für den Anschluss sorgte (23.). Die Gäste stellten zwar rasch den alten Abstand wieder her (26.) und erhöhten sogar auf 3:6 (11.), aber damit hatten sie ihr Pulver für den Rest des Spiels verschossen. In der Schlussphase des Mitteldrittels gekamen die "Krokodile" durch Max Reichermeier ein wenig näher heran (33.) und drei Minuten später machte es Spielertrainer Christian Zessack mit dem Treffer zum 5:6 endgültig wieder spannend.

Obwohl also wie im Hinspiel reichlich Tore fielen − mit den Strafzeiten konnten die Treffer abermals nicht Schritt halten. Die Aicher gingen ähnlich ruppig zur Sache wie Ende Dezember auf eigenem Eis, und weil sich die ESV-Cracks davon anstecken ließen und auch ganz schön austeilten, war die Strafbank nur in wenigen Phasen des Spiels unbesetzt. Anders als im Hinspiel, waren die Strafen jedoch relativ gerecht verteilt. Die Hausherren handelten sich 26 Strafminuten und dazu gleich drei Zehn-Minuten-Disziplinarstrafen ein, Spieler des EV Aich mussten für 27 Minuten auf die Bank und dazu gab es für einen Gästeakteur wegen eines Stockschlags eine Spieldauerstrafe.

Ungeachtet dessen versuchten die Waldkirchener alles, den Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln. Und tatsächlich konnten sie das Blatt noch wenden. Allerdings dauerte es bis zur 51 Minute, ehe Stefan Fastenmeier zum 6:6- ausgleichen konnte. Und jetzt waren die Gastgeber nicht mehr zu bremsen. Unter dem Jubel der Fans brachte Milan Blaha den ESV sieben Minuten vor Schluss erstmals in Führung. Allerdings mussten die Crocodiles fast bis zur letzten Sekunde um den Sieg bangen. Tatsächlich fiel das erlösende 8:6 erst fünf Sekunden vor der Sirene und als letzter Torschütze des Abends durfte sich Matthias Murr feiern lassen.

Nach diesem aufregendenDuell können es die Karoli Crocodiles am kommenden Wochenende etwas geruhsamer angehen lassen, kommt doch am Sonntag der ASV Dachau. Vom Schlusslicht sollte nun wirklich keine Gefahr drohen.

 − kl