Der Deggendorfer SC ist weiterhin auf fremden Eis nicht zu bremsen: Mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung in Selb gelang den DSC-Cracks am Freitagabend der sage und schreibe achte Auswärtserfolg am Stück.
In den ersten Minuten entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem beide Teams sich Chancen erspielen konnten. Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe dann das erste Tor fiel. Benedikt Böhm überwand mit einem verdeckten Schuss Wölfe-Keeper Deske zum 1:0. Beflügelt durch diese Führung gab es in der Folgezeit einige gute Chancen für den DSC, jedoch wollte kein weiterer Treffer für den aktuellen Tabellenführer fallen. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts kamen die Wölfe durch Jared Mudryk zum Ausgleich.
Im zweiten Drittel kamen dann die Hausherren, auch bedingt durch einige Überzahlmöglichkeiten, besser in die Partie und konnten durch Treffer von Gare (23.) und Ondruschka (32.) auf 3:1 davonziehen. Doch die Deggendorfer bewiesen an diesem Abend eine tolle Moral und kamen kurz vor der zweiten Pausensirene durch Alexander Janzen auf 2:3 heran. Im Schlussabschnitt nahm der Tabellenführer dann das Heft in die Hand und drückte auf den Ausgleich. Dieser sollte dann auch tatsächlich noch fallen. In der 56. Minute war es Curtis Leinweber, der Deske zum hochverdienten 3:3 überwand. Wenige Augenblicke vor Schluss hatten die Deggendorfer dann auch noch die große Chance auf den Sieg in der regulären Spielzeit, da sich die Wölfe noch eine Strafzeit leisteten. Doch es sollte nicht sein.
In der Verlängerung war es einmal mehr Kyle Gibbons, der sich zum Matchwinner aufschwang. Er verwertete den Abpraller eines Leinweber-Schusses zum vielumjubelten Siegtreffer. Nun geht es für das Team von Trainer John Sicinski gleich am Sonntag weiter. Zu Gast in der Festung an der Trat ist der EC Peiting. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr.
Groß war der Jubel am 28. Januar: Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit hat Deggendorf wieder alle drei Punkte aus Peiting entführen können. 7:2 hieß es damals, der frische Neuzugang René Röthke glänzte mit fünf Toren. Anfang Januar behielten die Deggendorfer beim 8:3 mit der gleichen Tordifferenz die Nase vorn. Grund genug also auch am Sonntag optimistisch in die Partie zu gehen. Doch DSC-Trainer John Sicinski (43) drückt auf die Bremse: "Für Peiting geht es noch um den fünften oder sechsten Platz. Ich habe immer höchsten Respekt vor ihnen, man darf sie niemals unterschätzen", weiß der Coach, der aber trotzdem betont, dass die drei Punkte unbedingt in Deggendorf bleiben sollen: "Auswärts sind sie sehr gefährlich, vor allem, wenn sie früh in Führung gehen und Hoffnung bekommen. Daher wollen wir ihnen früh das Gefühl geben, dass es in Deggendorf nichts zu holen gibt." Der Deutsch-Kanadier weiß, wovon er spricht: Sicinski coachte Peiting, bevor er zum DSC kam.
Dennoch: Die letzten Partien auf fremden Eis haben die Peitinger allesamt mit sechs oder mehr Gegentoren verloren: Es hieß 2:7 in Rosenheim, 2:6 in Selb und 5:7 in Regensburg. Das Heimrecht für die Playoffs haben die Pfaffenwinkler bei neun Punkten Rückstand auf Platz vier (Stand: Freitag) schon ziemlich sicher verpasst.
Coach Sicinski kann am Wochenende fast aus dem Vollen schöpfen: Nur Andrew Schembri fehlt noch, er wird erst in der kommenden Woche wieder in den Spielbetrieb einsteigen, hat aber schon voll mittrainiert.
Womöglich kann Sicinski in den letzten beiden Spielen der Meisterrunde gegen Selb und Rosenheim vier Angriffsblöcke aufbieten. "Wir nehmen den Kampf um den ersten Platz an, alles liegt in unseren Händen. Wir schauen von Spiel zu Spiel, aber so wie wir derzeit spielen können wir am Wochenende schon eine Vorentscheidung schaffen", so Sicinski abschließend.
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