Wieder Derby-Party! Deggendorfer SC kommt aus dem Feiern nicht heraus

21.01.2018 | Stand 18.09.2023, 21:57 Uhr

Die Deggendorfer Spieler haben derzeit viel Grund zum Feiern. − Foto: Ritzinger

Was für ein Wochenende für den Eishockey-Oberligisten Deggendorfer SC! Dem 4:2-Heimsieg am Freitag gegen den Spitzenreiter EV Landshut folgte am Sonntagabend der nächste Derby-Triumph. In Regensburg gewann der DSC vor rund 2100 Zuschauern mit 6:4 (2:1, 2:1, 2:2) – die Fans durften erneut Party machen. Einziger Wermutstropfen zwischen diesen Festtagen: Die schweren Ausschreitungen nach dem Match gegen Landshut, nach denen die Kripo wegen Landfriedensbruchs, Raubs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Am kommenden Freitag (ab 20 Uhr) geht es für Sicinski-Truppe im Deggendorfer Eisstadion nun gegen die Starbulls Rosenheim, am Sonntag tritt der DSC beim EC Peiting an.

Mit viel Rückenwind nach dem 4:2-Derbyerfolg gegen den EV Landshut reiste der Deggendorfer SC am Sonntag zu den Eisbären nach Regensburg. Dort holte man mit dem 6:4-Auswärtserfolg (2:1, 2:1, 2:1) den dritten Sieg gegen die Oberpfälzer und machte somit das sechs-Punkte-Wochenende komplett. Durch die gleichzeitige Niederlage des EV Landshut gegen den EC Peiting (2:3 n.P.) hat sich der DSC wieder auf den 2. Platz vorgeschoben. Und da Rosenheim in Selb nur einen Punkt holte (3:4-Niederlage n.P.) kann es am kommenden Freitag, wenn der DSC auf die Starbulls trifft, zur erneuten Wachablösung an der Tabellenspitze kommen.

Die Partie begann mit einem Schreckmoment: Cody Brenner konnte kurzfristig nicht auflaufen, Daniel Filimonow hütete das Tor. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Einsätzen zeigte er gegen die Eisbären aber eine sehr gute Leistung. "Cody klagte nach dem Warmlaufen über Schwindelgefühle und musste sich übergeben", sagte DSC-Trainer John Sicinski.

Die Partie selbst begann aus Deggendorfer Sicht wieder einmal optimal. Das erste Powerplay des Abends (5.) nutzte Kyle Gibbons nach sehenswerter Vorlage des an diesem Abend bestens aufgelegten Curtis Leinweber zum 1:0. Überhaupt waren die beiden Kontingentspieler an diesem Abend überragend: Gibbons sammelte fünf Punkte, Leinweber gar deren sechs. Der US-Boy erhöhte nach 16 Minuten sogar auf 2:0. In den letzten Minuten des ersten Abschnitts, den der DSC ansonsten nach Belieben dominierte, brachten sich die Gäste selbst in Bedrängnis.

Mehrere Strafminuten hintereinander bescherten den Eisbären ein Fünf-gegen-Drei-Überzahlspiel, was diese prompt zum Anschlusstreffer zu nutzen wussten. Jason Pinizzotto verkürzte auf 1:2. Mit dem Pausenpfiff hatte der Gastgeber sogar die Möglichkeit zum Ausgleich: Nikola Gajovsky enteilte der Deggendorfer Hintermannschaft und verpasste nur knapp das Tor. Ales Jirik, einer der Spieler auf die Strafbank, gab in der Pause zu: "Das war ein dummes Foul von mir."

Davon unbeeindruckt starteten die Deggendorfer in den zweiten Abschnitt. Curtis Leinweber erhöhte mit zwei sehenswerten Treffern auf 4:1. Zunächst ließ er Regensburgs Torhüter Justin Schrörs aussteigen, verzögerte lange und vollendete (27.). Sein zweiter Treffer war ein Alleingang, den der Kanadier zu nutzen wusste (32.). Gut eine Minute später verkürzte Regensburgs Arnoldas Bosas zum 2:4 (33.), Filimonow war hier die Sicht verdeckt und hatte keine Abwehrmöglichkeit. Ansonsten scheiterten noch Kyle Gibbons und Andrew Schembri mit hochkarätigen Alleingängen, hier hätte man schon für klare Verhältnisse sorgen können. Mit dem zweiten Überzahltreffer des Abends erzielte Alex Janzen dann das vorentscheidende Tor des Abends (42.). Er traf mit einem platzierten Schuss auf Höhe des Bullykreises. Den Doppelschlag machte Santeri Ovaska keine 90 Sekunden später perfekt, das Tor war fast eine Kopie des Treffers von Janzen.

Wieder kamen die Eisbären zu einer schnellen Antwort: Ebenfalls knapp 90 Sekunden später verkürzte abermals Bosas auf 3:6. Deggendorf spielte die Partie nun routiniert herunter, musste am Ende aber unnötig zittern: Als sieben Minuten vor Schluss Pinizzotto zum zweiten Mal traf, keimte bei den Gastgebern nochmal so etwas wie Hoffnung auf. Sicinski nahm sofort eine Auszeit und versuchte seine Mannschaft für die Schlussminuten einzustimmen. Mit Erfolg: Regensburg kam zu keinen nennenswerten Chancen mehr, Deggendorf verteidigte klug und konnte somit zum zweiten Mal in dieser Saison die Punkte aus der Regensburger Donau Arena entführen.