Straubing dank prominenter Verstärkungen gerüstet: Das wird eine heiße Eiszeit im Gäuboden

17.08.2017 | Stand 18.09.2023, 21:54 Uhr

Bereit für die neue Saison: Steven Zalewski (l.) und Maury Edwards (r.), hier im Duell mit Münchens Jason Jaffray wollen auch in der kommenden Saison die großen Teams ärgern. − Foto: Gebert/dpa

Auf und nieder – immer wieder. Während sich die die Stadt Straubing fürs Gäubodenfest schick macht, schwitzt das sportliche Aushängeschild der Region. Vorm Eisstadion am Pulverturm mühen sich die Spieler der Straubing Tigers mit schweren Hanteln, beim intensiven Seilspringen und langen Treppenläufen. Noch vier Wochen bis zum Start in die neue DEL-Saison. Mittendrin der Außenseiter aus Niederbayern. Seit Jahren mit einem Mini-Etat – geschätzt gut fünf Millionen Euro – erfolgreich unter den besten Teams Deutschlands. Auch im Vorjahr, als die Tigers den Eisbären Berlin einen harten Playoff-Fight lieferten und denkbar unglücklich mit einer 2:3-Heimniederlage nach Verlängerung ausschieden. Auch in der kommenden Saison will Straubing die großen Teams ärgern und um die Playoffs mitspielen. Die Ausgangslage klingt jedenfalls vielversprechend, bei den Tigers hat sich im Sommer einiges getan.



 So niederbayerisch wie nie:
Das Niederbayern-Quartett erhält Zuwachs. Die beiden Ersatzgoalies Cody Brenner und Daniel Filimonow (Deggendorf) und die Angreifer Stefan Loibl (Straubing) und Thomas Brandl (Landshut) erhalten allerdings bekannte Verstärkung. Vom Vizemeister Wolfsburg kommt Torhüter Sebastian Vogl an die Donau.
"Ich wollte mit meiner Familie zurück in heimatliche Gefilde. Somit sind die Wege zu Verwandten und Freunden wieder viel kürzer. Dass sich Straubing in Person von Jason Dunham sehr um mich bemüht hat, war auch ein Faktor", erklärt der gebürtige Landshuter im Gespräch mit der Heimatzeitung. Mit ihm und Ex-Nationalkeeper Dimitri Pätzold verfügen die Tigers über ein erfahrenes und starkes Goalie-Duo.



 Die Zalewski-Brüder vereint
: Nicht nur Steven Zalewski (30) dürfte dieser Transfer besonders gut gefallen. Der Tigers-Angreifer, der seit 2015 für den Klub auf 57 Scorerpunkte in 102 Spielen kam, könnte künftig in einer Reihe mit seinem Bruder Mike (24) auflaufen. Der jüngere Zalewski hat bereits in der NHL Erfahrungen gesammelt (Vancouver Canucks) und soll der Offensive zu noch mehr Gefahr verhelfen.



Neuer Trainer mit Erfahrung:
Zuletzt prägte Larry Mitchell das Bild der Straubinger Bande. Mitchells Netzwerk und Scouting-Arbeit gefielen auch den großen Klubs. So gesehen keine Überraschung, dass der Kanadier nach drei erfolgreichen Jahren im Sommer als Sportdirektor zum ERC Ingolstadt wechselte. Mit Bill Stewart fanden die Tigers Ersatz. Der 57-jährige Kanadier kennt die DEL (früher u.a. Hamburg und Mannheim) gut, lobt, dass Straubing "eines der am härtesten arbeitenden Teams der Liga" sei. Auch auf das klassische Eisstadion am Pulverturm freue er sich. "Da kommt die Atmosphäre von den Rängen ganz anders rüber. Und dass die Tigers-Fans laut sein können, habe ich schon mehrfach erfahren dürfen", erklärt Stewart.

 Das Umfeld holt auf: Und auch außerhalb der Kaderplanung haben die Tigers Schritte nach vorne gemacht. Die Arena bekommt einen neuen Videowürfel, dazu wurde mit Manuel Litterbach erstmals ein hauptamtlicher Torwarttrainer verpflichtet. Mit Annika Eichhorn holte die sportliche Leitung zudem eine Expertin für Leistungsdiagnostik. Sie und ihre Kollegen aus dem Trainerteam haben noch vier Wochen Zeit, die Mannschaft auf den Start vorzubereiten. Mit dem Gastspiel in Ingolstadt (8. September) steht gleich ein Derby auf dem Programm, das durch den Wechsel von Ex-Trainer Mitchell zusätzliche Brisanz erhält. Vorab können die Fans die aktuelle Form in Testspielen begutachten – in den ersten beiden Partien gab es jeweils knappe 3:4-Niederlagen gegen Linz. Nicht nur bei Neuzugang Vogl ist die Vorfreude auf die Saison greifbar. Läuft alles nach Plan, soll die Liga die nächste niederbayerische Überraschung erleben. "Wenn wir alle täglich unser Bestes geben, werden wir die gesteckten Ziele erreichen", verspricht Vogl.