Wie viele Playoff-Chancen dürfen die Tigers noch verpulvern, Mr. Mitchell?

15.02.2017 | Stand 18.09.2023, 21:53 Uhr

Vollgas im Endspurt fordert Tigers-Trainer Larry Mitchell von seinen Profis. − F.: Schindler

Theoretisch wäre alles so einfach – und die Straubing Tigers wären schon längst fix für die Pre-Playoffs (Rang 7 bis 10) in der Deutschen Eishockey-Liga qualifiziert. So weit die Theorie – denn die harte DEL-Realität sieht so aus: Nach zwei ziemlich unnötigen Heimpleiten gegen die direkten Konkurrenten Iserlohn (2:3) und Düsseldorf (1:3) – gegen beide "Hinterbänkler" gab man eine Führung aus der Hand – wartet in den restlichen fünf Hauptrunden-Partien noch ein Hammer-Programm auf Kapitän Sandro Schönberger und Kollegen. Vor den nächsten drei "Schlüsselspielen" am Mittwoch (19.30 Uhr) in Bremerhaven, am Freitag in Wolfsburg und am Sonntag zuhause gegen Augsburg erklärt Headcoach Larry Mitchell (49), warum die Playoffs auch in der elften Erstliga-Saison der Niederbayern eben kein Selbstläufer sind am kleinsten DEL-Stan dort.

Herr Mitchell, zweimal hat Ihr Team zuletzt vorentscheidende Matches für die Playoffs vergeigt. Warum verliert man gerade gegen vermeintlich schlagbare Gegner trotz Führung plötzlich komplett den Faden?

Larry Mitchell: Ganz einfach: Weil wir hier in Straubing sind – und nicht in Mannheim, München oder Köln. Darum überlasse ich es auch lieber den Medien, darüber zu spekulieren, ob man leichtfertig Punkte verschenkt hat und welche Ansprüche realistisch sind.

Konnten Sie dennoch aus den jüngst verpassten Chancen neue Rückschlüsse für die restlichen schweren Partien ziehen?

Mitchell: Wenn man’s negativ sehen will, hat man gegen Iserlohn und Düsseldorf gesehen: Wir haben nicht mehr den Killerinstinkt im Team, den wir mit dem leider verletzten Jeremy Williams (18 Saisontore, Anm. d. Redaktion) hatten. Wenn man’s positiv sehen will: Wir wollten von Anfang an solange wie möglich um Rang 10 mitspielen – und jetzt wollen wir den Job auch zu Ende bringen. Nicht zu vergessen: Wir haben immer noch alle Chancen – genauso wie die großen Eisbären Berlin, Düsseldorf, Iserlohn oder Schwenningen.

Welche Rolle kann der als Williams-Ersatz kurzfristig nachverpflichtete Josh Nicholls im Saisonendspurt spielen?

Mitchell: Man hat bei seinem ersten Einsatz gegen Düsseldorf gesehen, dass er sich gut bewegt, dass er sehr gut Schlittschuh läuft, aber auch, dass die größere Eisfläche und alles drumherum neu für ihn ist. Man darf da nicht zu viel erwarten. Einen Jeremy Williams wird er nicht eins zu eins ersetzen können.

Sie haben schon vor ein paar Spieltagen gesagt, dass die Playoffs für Straubing längst begonnen haben, dass quasi jede der verbleibenden Partien in der Hauptrunde für die Tigers ein Endspiel ist. Da hat zuletzt aber ein bisserl was gefehlt für die Crunchtime...

Mitchell: Wir haben in den letzten Spielen gesehen, dass es in dieser engen Liga einfach nicht reicht, nur phasenweise stark aufzutreten. Also müssen wir wieder unsere Arbeit machen. Wir müssen wieder lernen, über 60 Minuten jeden Zweikampf anzunehmen, über 60 Minuten zu fighten.

Tigers-Restprogramm

Mittwoch, 19.30 Uhr: Fischtown Pinguins Bremerhaven – Tigers.

Freitag, 19.30: Grizzlys Wolfsburg – Tigers.

Sonntag, 16.30: Tigers – Augsburger Panther.

Freitag, 24. Februar, 19.30: Tigers – Schwenninger Wild Wings.

Sonntag, 26. Februar, 14.00: Adler Mannheim – Tigers.