Unglückliche Penalty-Pleite für Deggendorf – Sonntags-Gegner Tölz hat mit Finanzproblemen zu kämpfen

11.02.2017 | Stand 18.09.2023, 21:53 Uhr

Sportlich läuft es gut für die Tölzer Löwen um Florian Strobl (links) und Julian Kornelli (rechts), die hier vor DSC-Goalie Daniel Filimonow lauern. Allerdings klagt der Klub über eine Finanzlücke. − F.: Rappel/EC Bad Tölz

Der Deggendorfer SC hat sich am Freitagabend in der Eishockey-Oberliga knapp gechlagen geben müssen. Bei den zuletzt stark spielenden Allgäuern in Sonthofen unterlag der DSC im Penaltyschießen mit 2:3.

Im Tor stand an diesem Abend auf Seiten des DSC Daniel Filimonow, der bereits in der 5. Spielminute zum ersten Mal hinter sich greifen musste. Obwohl Patrik Beck schon wenig später einen Schuss unhaltbar ins Tor der Allgäuer abfälschte und für den Ausgleich sorgte, kam das Team von Trainer John Sicinski schwer ins Spiel und musste noch vor der ersten Drittelpause den zweiten Treffer hinnehmen.

Im Mitteldrittel neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend, so dass keine weiteren Tore fielen. Im Schlussabschnitt stellte Sicinski seine Reihen um und Niederbayern kamen besser ins Spiel. Als Dimitrij Litesov in der 54. Minute den Ausgleich erzielt hatte, folgte eine Drangphase des DSC. Weitere Tore wollten aber weder in der regulären Spielzeit, noch in der Verlängerung fallen. Die Entscheidung fiel am Ende im Penaltyschießen zu Gunsten der Gastgeber.

Im Heimspiel am Sonntag will Deggendorf wieder in die Erfolgsspur. Ab 18.30 Uhr ist Bad Tölz Gast. Die Löwen gerieten zuletzt in die Schlagzeilen, weil sich eine Finanzlücke – konkret "ein kleiner sechsstelliger Betrag" aufgetan hat, wie der Vereinsvorsitzende Hubert Hörmann dem "Merkur" gegenüber einräumte. Der Grund: Der Etat war, gegen die Empfehlung des Beirats der Tölzer Eissport-Gesellschaft (TEG) aufgestockt worden.

Dass der Etat nicht eingehalten werden kann, übersahen Steuerprüfer und Controller offenbar. Trotz diverser Kontrollgremien blieb diese Lücke unentdeckt. Erschwerend kommt hinzu, dass Geschäftsführer Thomas Maban die Löwen krankheitsbedingt nicht unterstützen kann und derzeit deswegen von der Rechtsanwältin Birgitt Breiter vertreten wird.

Sportlich läuft es für die Bad Tölzer dagegen blendend. Platz zwei nach der Meisterrunde ist relativ sicher, zu groß sind die Abstände nach vorn und hinten. Das ist allerdings auch ein Problem: Die Verantwortlichen übersahen offenbar, dass beim Prämienmodell der Löwen Einkommensteuer und Sozialabgaben fällig sind – man also brutto und netto verwechselt hat. Im schlimmsten Fall, wenn das Team sich also ganz weit vorn in der Liga platziert und an die Spieler entsprechend hohe Prämien ausgeschüttet werden müssen, könnte sich somit eine sechsstellige Lücke ergeben.

An diesem Wochenende müssen die Löwen auch noch auf mindestens drei Spieler verzichten: Kontingentstürmer Jordan Baker (28) fällt krankheitsbedingt aus, die Verteidiger-Youngster Johannes Huß und Marinus Reiter (beide 18) sind im Einsatz beim U19-Fünf Nationenturnier, das dieses Jahr in der Schweiz stattfindet.

Deggendorf dagegen dürfte wieder aus dem Vollen schöpfen können. Lediglich hinter Lukas Stettmer steht ein Fragezeichen. "Er wird zwar dabei sein, aber ob er zum Einsatz kommt ist fraglich", berichtet DSC-Trainer Sicinski. Der 20 Jahre alte Verteidiger ist derzeit etwas angeschlagen. Für Wiedereinsteiger Martin Rehthaler (31) kommt ein Einsatz an diesem Wochenende noch zu früh.

Sicinski erwartet ein schweres Spiel: "Bad Tölz ist immer ein unangenehmer Gegner. Sie sind sehr defensivstark, da müssen wir clever mit dem Puck umgehen. Wir haben zuletzt einen Weg gefunden, sie endlich zu schlagen und zu Hause haben wir einen guten Lauf. Da wollen wir weitermachen." Der Coach geht davon aus, dass hohes Tempo gefordert wird, "das wir aber mitgehen können." Konter müssen in jedem Fall vermieden werden.