Seine Rolle, sein Spiel sein Ziel: Der Deggendorfer Marco Eisenhut (22) beim ERC Ingolstadt

03.12.2016 | Stand 18.09.2023, 21:52 Uhr

Der eine ist drin, der andere will rein: Ingolstadts Stammtorhüter Timo Pielmeier und die derzeitige Nummer Zwei des ERC in der Deutschen Eishockey-Liga, der Deggendorfer Marco Eisenhut (rechts). −Archivfoto: imago

Großen Medienandrang ist Marco Eisenhut nicht gewohnt. Goalie Timo Pielmeier, Rekordscorer Thomas Greilinger oder Kapitän Thomas Oppenheimer: Sie sind es, die der Presse nach Spielen des ERC Ingolstadt Auskunft geben. Nach der bitteren 2:4-Derbyniederlage gegen Augsburg steht ausnahmsweise Eisenhut in der Mixed Zone. Wieder einmal hat er das Spiel auf der Bank verfolgt. Der 22-jährige Torhüter ist hinter Nationalkeeper Pielmeier der zweite Mann im ERC-Tor.

"Die Rollen sind klar verteilt. Ich bin noch jung und kann von Timo jeden Tag im Training lernen. Trotzdem braucht man als junger Spieler natürlich auch Spielpraxis", erklärt der Deggendorfer im Gespräch mit der Heimatzeitung. Spielzeit hinter Pielmeier – das ist so eine Sache. Der frühere NHL-Goalie ist das Gesicht des ERC, spielt fast jedes Spiel und führte die Schanzer 2014 mit einer überragenden Playoff-Runde zur Meisterschaft. So kommt Eisenhut in drei Jahren nur auf neun DEL-Einsätze. Aber: "Ich habe gezeigt, dass ich auf diesem Level spielen kann", sagt Eisenhut selbstbewusst, "ich versuche jeden Tag besser zu werden und bei den Einsätzen dann zu überzeugen."

Entscheidend dafür ist auch der mentale Aspekt. Sein Mentor Timo Pielmeier erklärt: "Du bist als Torwart vor allem psychisch gefordert. Bei 52 Spielen und Playoffs kannst du nicht durchgehend fehlerfrei sein. Da gilt es, an der Psyche und Persönlichkeit zu arbeiten."

Seinen Platz im Team hat Eisenhut längst gefunden. Teamkollegen loben den jungen Keeper als bodenständig und humorvoll. "Marco beobachtet eine Runde am Tisch oft recht lange und sagt nichts. Dann haut er plötzlich einen Spruch raus, der alle zum Lachen bringt", erzählt ERC-Mitarbeiter Martin Wimösterer.

"Als Spaßvogel sehe ich mich eigentlich nicht", sagt Eisenhut, "aber natürlich ist es wichtig, positiv zu bleiben. Auch wenn man nicht so oft spielt." Er lässt den Schläger in der Hand kreisen, überlegt kurz. "Es ist ja erst November und es kann immer etwas passieren." Nicht nur die Ingolstädter Verantwortlichen wissen: Hier wartet ein junger Goalie geduldig, aber ehrgeizig auf seine Chance.

Mehr über den Weg von Marco Eisenhut beim ERC Ingolstadt lesen Sie in der Samstagsausgabe Ihrer Heimatzeitung, Heimatsport Deggendorf.