Daniel Filimonow: Ein DSC-Goalie im Stress-Test

01.12.2016 | Stand 01.12.2016, 14:12 Uhr

Nervenstark: Daniel Filimonow eilte von Straubing nach Deggendorf, wärmte sich nur fünf Minuten auf und zeigte dennoch eine gute Leistung. − Foto: Rappel

Eishockey-Oberligist Deggendorfer SC hat einen Chaos-Sonntag hinter sich. Mittendrin: Daniel Filimonow (20). Vor dem Spiel in Selb erzählt der Goalie die ganze Geschichte ... Stammtorhüter Sandro Agricola? Lag mit einer Bronchitis im Bett. Und Ersatzmann Daniel Filimonow? War von DEL-Klub Straubing Tigers angefordert worden, obwohl deren beider Stammtorhüter einsatzfähig gewesen wären. Damit stellte der Kooperationspartner die Deggendorfer vor ein großes Problem. Plötzlich stand dem DSC nämlich kein Torhüter zur Verfügung – denn neben Agricola waren auch alle anderen in Frage kommenden Torhüter entweder bereits im Einsatz oder krank beziehungsweise verletzt.

Sonntagsgegner Bad Tölz zeigte sich wenig solidarisch und stimmte einer Spielverlegung nicht zu. Nur durch einen Kompromissvorschlag des Deutschen Eishockey-Bundes in Person von Ligenleiter Oliver Seeliger, das Spiel auf 20 Uhr um eineinhalb Stunden nach hinten zu verlegen, fand die Partie überhaupt statt. So konnte Filimonow rechtzeitig aus Straubing zurückkehren.

Für Filimonow war die Situation etwas chaotisch: "Am Samstag früh hat mich Jason Dunham (Anm. d. Red.: Straubings Sportdirektor) angerufen, dass sie mich brauchen. Es wäre schon alles geklärt. Am Sonntag hat mich dann Christian Zessack angerufen, dass ich mich direkt nach dem Spiel umziehen und nach Deggendorf kommen soll."

Wie es dann oft kommt, lief natürlich nichts nach Plan. Straubing musste erst in die Verlängerung und dann auch noch ins Penaltyschießen. So gingen für Filimonow wertvolle Minuten verloren. Erst "nach der Overtime durfte ich gehen", berichtet der junge Torhüter. Mit entspannter Anreise hatte das freilich nicht viel gemein: Ungeduscht stieg Filimonow ins Auto und fuhr los. "Wenn mich jemand gefahren hätte, dann hätte ich wahrscheinlich sogar die Ausrüstung angelassen", sagt Filimonow, der sich nicht unter Druck setzen ließ: "Da hat man nicht groß Zeit zu überlegen."

Am Stadion in Deggendorf wurde ihm direkt ein Parkplatz freigehalten, es ging schnurstracks in die Kabine, während die Mannschaft schon auf der Eisfläche zum Aufwärmen war. Und Filimonow? Blieben rund fünf Minuten Aufwärmzeit. Für den jungen Torhüter aber kein Problem: "Wenn man im Kopf bereit ist, dann ist der Körper auch schnell bereit." Zum stressigen Tag passte das Ergebnis: Filimonows DSC verlor 2:3 ...

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