Vor fast 1300 Fans: Deggendorf verliert hitzigen Schlager – Auswärts-Abfuhr für verletzungsgeplagte Black Hawks

12.11.2016 | Stand 18.09.2023, 21:52 Uhr

Zur Sache ging es im Schlager zwischen Deggendorf und Selb − am Ende siegte der Gast mit 2:5. − Foto: Rappel

Im Spitzenspiel der Eishockey-Oberliga musste sich der Deggendorfer SC am Freitagabend beugen. Vor 1281 Zuschauer unterlag der Gastgeber dem Spitzenreiter aus Selb trotz großem Kampf am Ende mit 2:5 (0:1,1:4,1:0). Die Tore für Deggendorf erzielten Patrik Beck und Alexander Janzen.

Das Spiel begann etwas zäh. Beide Teams tasteten sich anfangs ab, so dass es zunächst nur wenige gute Tormöglichkeiten gab. Nach den ersten paar Minuten kam allerdings der Spitzenreiter aus Selb immer besser in die Partie. Der DSC hingegen versuchte, von Beginn an defensiv strukturiert zu stehen. Als die Selber dann in der 13. Spielminute zu ihrem ersten Überzahlspiel kamen, waren die Deggendorfer allerdings machtlos. Eine schöne Pass-Stafette endete bei Kyle Piwowarczyk, der die Scheibe trocken im DSC-Gehäuse versenkte.
Im zweiten Abschnitt kamen die Deggendorfer dann verbessert aus der Kabine und versuchte, früh Druck auf das von Manuel Kümpel gehütete Gästetor zu machen, zunächst allerdings ohne Erfolg. Erfolg hatten dann wieder die Gäste. Durch zwei blitzsaubere Kontertore durch Kolb und erneut Piwowarczyk zog der Tabellenführer bis zur 29. Spielminute auf 3:0 davon. Doch die Hausherren zeigten Moral und schlugen postwendend zurück. Sylvester Radlsbeck bediente Patrik Beck am langen Pfosten und dieser hatte keine Probleme mehr, auf 1:3 zu verkürzen. Doch praktisch im Gegenzug folgte die erneute Ernüchterung mitten in einer Deggendorfer Drangphase. Aus spitzem Winkel hielt Selbs Piwowarczyk einfach mal drauf und erwischte damit DSC-Keeper Sandro Agricola auf dem falschen Fuß.

Nach diesem Treffer zum 1:4 wurde die Partie immer zerfahrener und ruppiger. Nur eine Minute nach dem Selber Treffer kam es zu einem Handgemenge vor dem Deggendorfer Tor und nach eben dieser schickte Hauptschiedsrichter Michael Fischer Sandro Agricola mit einer Spieldauerstrafe vom Feld. Ihn ersetzte der erst 18-jährige Nachwuchskeeper Andreas Resch. Doch damit nicht genug. Nur knapp vier Minuten später kam es zur nächsten Konfrontation. Selbs Michael Dorr checkte Marius Wiederer von hinten in die Bande. Als "Rächer" trat Travis Martell auf den Plan, der den Wölfespieler per Faustschlag zu Boden schickte. Auch hier griff Schiedsrichter hart durch und schickte den DSC-Verteidiger mit einer Matchstrafe zum Duschen. Auf der Gegenseite musste dann auch ein Spieler vorzeitig in die Kabine.
Landon Gare erhielt nach einem hohen Stock ebenfalls eine große Strafe. Die Emotionen kochten nun hoch und die Nickligkeiten auf beiden Seiten nahmen zu.

Einmal durften die Gäste dann im zweiten Abschnitt auch noch jubeln. Wieder einmal war es Kyle Piwowarczyk, der mit seinem 4. Treffer an diesem Abend kurz vor der Pausensirene auf 1:5 stellte. Im Schlussabschnitt ging es dann gleichermaßen ruppig und unfair zu, dass auf Seiten nochmals ein Spieler vorzeitig runter musste. Nach einem Stockcheck verwies Schiedsrichter Fischer den Selber Peter Hendrikson des Eises. In den darauf folgenden Überzahl gelang dem DSC noch der Anschlusstreffer zum 2:5 durch Alexander Janzen.
Nach dem Spiel monierte DSC-Coach John Sicinski, dass seine Mannen über 60 Minuten gesehen zu nervös und ängstlich agiert hätten. Zudem fand er auch deutliche Worte, dass sein Team disziplinierter auftreten müsse, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Am Sonntag in Schönheide (17 Uhr) wollen die Deggendorfer nun antworten. Die bisherigen Heimspiele gegen den Tabellenvorletzten konnte der DSC klar für sich entscheiden. Doch Trainer Sicinski warnt: "Wir dürfen nicht an die Heimspiele denken. In Schönheide ist es immer unangenehm zu spielen. Auch wenn sie ihre Heimspiele alle verloren haben, die Ergebnisse waren alle eng." Auch Schönheide habe Einzelspieler, die ein Spiel an einem guten Tag alleine entscheiden können, weiß Sicinski. Die Punkte will er dennoch aus Sachsen entführen. Zunächst gilt die Konzentration aber voll und ganz den Selber Wölfen.

Black Hawks unterliegen in Erding 3:7

Verletzungspech und eine kräftige Abfuhr: Die Passau Black Hawks haben am Freitagabend ihr Bayernliga-Auswärtsspiel bei den Erding Gladiators mit 3:7 verloren. Die Gäste mussten gleich auf sechs Stammspieler verzichten und konnte sogar nur vier Verteidiger stellen. Zudem verpennten die Passauer wieder einmal die Anfangsphase und lagen nach nicht einmal fünf Minuten schon mit 0:3 zurück.

Eine Auszeit und ein Torhüterwechsel brachte dann die Wende. Plötzlich waren die Dreiflüssestädter hellwach und verkürzten auf 2:3. Kurz vor der Drittelpause traf Erding jedoch zum 4:2. Im zweiten Abschnitt agierten die Hawks weiter offensiv, ließen aber mehrere Großchancen ungenutzt. Erding dagegen war vor dem Tor eiskalt und baute die Führung auf 6:3 aus. Im Schlussdrittel konnten die Passauer keine Akzente mehr setzen – Endstand 3:7.

Am Sonntag um 18.30 Uhr steht für die Hawks ein enorm wichtiges Duell auf dem Programm. Mit den Germering Wanderers kommt das Schlusslicht in die Passauer EisArena. Die Hawks benötigen dringend Punkte, um den Anschluss an Platz 8 nicht zu verlieren. Spieler und Verantwortliche hoffen, dass die Fans die Arena wieder in einen Hexenkessel verwandeln und das Team von Trainer Ivan Horak zu Sieg schreien. Tickets gibt es ab 17.30 Uhr an der Abendkasse. (czo)

Erding – Passau 3:7/0:1 (02:09) Spindler, 0:2 (03:47) Krzizok, 0:3 (04:58) Spindler, 1:3 (10:25) Pilz, 2:3 (12:21) Detterer, 2:4 (17:01) Pfeiffer, 2:5 (27:54) Zimmermann, 3:5 (34:48) Wawrotzki, 3:6 (37:22) Krzizok, 3:7 (43:54) Pfeiffer. Strafminuten Erding: 16 / Passau: 6 / Zuschauer: 752.