Manuel Wiederer von den San Jose Sharks gedraftet: Ein "Wahnsinns-Gefühl"

30.06.2016 | Stand 30.06.2016, 11:35 Uhr

Das Stadion der San Jose Sharks. Schon im Herbst könnte der junge Deggendorfer dort in der NHL auf Torejagd gehen.

Seit ein paar Tagen weiß Manuel Wiederer Bescheid: Die San Jose Sharks, amtierender Vizemeister in der NHL, planen künftig mit dem 19-jährigen Stürmer aus Deggendorf. Im jährlichen Draft, wo die Teams aus den besten Jugendspielern weltweit wählen dürfen, sicherten sich die Kalifornier in der fünften Runde die Rechte an Wiederer. Im Trainingscamp kann er sich für einen Platz im Kader beweisen und seinen NHL-Traum im Idealfall schon zum Saisonstart im Herbst verwirklichen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, wie der Niederbayer im Interview mit der Heimatzeitung erzählt.

Manuel, Glückwunsch zum NHL-Draft! Hand aufs Herz: Haben Sie damit gerechnet, von einem NHL-Team ausgewählt zu werden?

Wiederer: Da ich mit einigen Teams im Vorhinein in Kontakt war und auch getroffen habe, wusste ich schon um meine Chancen. Meine Saison in Kanada war ja insgesamt recht gut. Auch mit den Sharks war ich vorab in Kontakt. Trotzdem kann man sich natürlich nie sicher sein und man hofft einfach, dass es klappt.

Am Ende wurde es tatsächlich San Jose. Wie fühlt es sich denn an, den eigenen Namen beim Logo des amtierenden Vizemeisters zu lesen?

Wiederer: So richtig realisiert hab ich das auch erst einen Tag danach. Es war ein Wahnsinns-Gefühl, meinen Namen zu lesen. Und dann kam schon der Anruf des Managers. Ich bin einfach nur dankbar und glücklich über diese Chance.

Wie geht es in den nächsten Wochen weiter?

Wiederer: Ich werde jetzt wieder nach Kanada fliegen und trainieren. Am 7. Juli geht’s dann ins Trainingscamp mit den Sharks. Dort will ich mich für einen Platz im Kader empfehlen.

Wie sehen Sie denn die Chancen, einen der begehrten Plätze im NHL-Kader zu bekommen?

Wiederer: Ich denke, es wird ein sehr langer und harter Weg. Man bekommt nichts geschenkt. Aber die Chance ist durchaus real, sonst hätten sie mich ja nicht ausgewählt.

Sie haben schon als Jugendlicher den schweren Sprung nach Amerika gewagt. War es spätestens jetzt die richtige Entscheidung?

Wiederer: Ja, es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung und ich bereue es nicht. Auch wenn ich nicht gedraftet worden wäre, war es so ein super Jahr und eine große Erfahrung für mich. Die Umstellung war am Anfang natürlich nicht so leicht, aber ich habe es ganz gut hingekriegt.

Sie sind der nächste gute Eishockey-Spieler aus Deggendorf. Haben Ihnen Ihre Kollegen gratuliert?

Wiederer: Ja, Timo Pielmeier hat mir gratuliert und schon einiges erzählt. Er wurde ja auch von San Jose gedraftet und hat mir nur Positives über die hervorragende Organisation bei dem Club gesagt.

Interview: Jonas Schützeneder