Wieder einmal gibt es im deutschen Eishockey ein Sommertheater. Dieses Mal ist wieder einmal die Oberliga Süd betroffen. Nach dem Aus des EHC Klostersee und dem unerwarteten Rückzug der Hamburg Freezers aus der DEL läuft die Oberliga Süd nun Gefahr, nur noch acht oder neun Mannschaften an den Start bringen zu können. Denn Absteiger Heilbronn hat nun die Möglichkeit doch in der DEL2 zu bleiben, nachdem Bremerhaven wohl für Hamburg in die DEL nachrückt.
Der EV Regensburg hat sich nun ebenfalls für die DEL2 beworben, hat aber nur Chancen, falls sich ein weiterer Club zurückziehen sollte oder Heilbronn keine Lizenz bekommen sollte. "Bei der Kaderplanung muss man auch das Worst Case Szenario mit acht Mannschaften berücksichtigen", berichtet Deggendorfs Vorstand Artur Frank. Frank ist allerdings optimistisch, dass sich die Liga mittelfristig wieder stabilisiert.
Die Clubs der Süd-Staffel trafen sich am vergangenen Donnerstag in Grafing zu einer Versammlung. Einer der drei Sprecher, Thomas Maban von den Tölzer Löwen, nahm auf telefonische Nachfrage der Deggendorfer Zeitung kurz Stellung zu dem Treffen: "Das Treffen war sehr positiv, alle Süd-Vereine waren anwesend, außer Schönheide, die absagen mussten. Sogar aus Heilbronn war jemand vor Ort", so Maban. Die Beschlüsse, die dort gefasst wurden, sind allesamt einstimmig. Ins Detail wollte Maban nicht gehen, denn für die drei Sprecher um Maban, Stefan Endraß (Landshut) und Peter Gast (Peiting) steht in dieser Woche ein wichtiger Termin mit dem DEB an. Dort werden die Süd-Vereine dem Verband ihre Forderungen präsentieren und mögliche Lösungen erarbeiten. Der erste, einstimmig gefasste Beschluss wurde am Sonntag bereits umgesetzt: Gesammelt hat man sich entschieden, die Ligenversammlung in Ratingen nicht zu besuchen.
Durch die unsichere Lage in der Liga musste der Verein nun auch seine Jahreshauptversammlung verschieben. Angedacht ist nun Mitte Juni, bis dahin sollte Klarheit herrschen. Die Kaderplanung geht indes in die heiße Phase. Fünf offene Stellen gibt es derzeit noch im Kader, darunter die beiden Kontingentstellen. Für die drei deutschen Stellen hat man nach Auskunft von Frank bereits Kandidaten an der Angel, mit denen nur noch die Verträge fixiert werden müssen. Das Sommertraining läuft ebenfalls auf Hochtouren. Bis zu fünf Mal die Woche werden die in Deggendorf anwesenden Spieler gefordert, sowohl von Trainer John Sicinski als auch von Fitness-Coach Marco Eder. Der Leistungstest zum Beginn des Sommertrainings hat wichtige Erkenntnisse gebracht, an denen man sich nun individuell orientieren kann. Beim nächsten Leistungstest in einigen Wochen wird man sehen, wer seine Hausaufgaben gemacht hat.
