Deggendorfer SC: Kaderplanung, Ziele – und die ersten Einschätzungen von Neu-Coach Sicinski

26.04.2016 | Stand 26.04.2016, 8:24 Uhr

Smart: John Sicinski ist neuer Trainer beim Eishockey-Oberligisten Deggendorfer SC. Nach drei Jahren als Coach des Liga-Konkurrenten Peiting kehrt der 42-Jährige, der von 2006 bis 2009 für den DSC aufs Eis ging, nach Niederbayern zurück, der Kanadier lebt mit seiner Familie in Straubing. − Foto: Rappel

In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz haben die Verantwortlichen des Deggendorfer SC mit John Sicinski (42) den neuen Chef an der Bande vorgestellt. Nach dem Abgang von Jiri Otoupalik (57), der seinen Vertrag Ende Januar aus persönlichen Gründen aufgelöst hatte, nahm Sicinski Kontakt mit DSC-Sportchef Christian Zessack (48) auf, der ihn damals schon während seiner aktiven Zeit 2006 nach Deggendorf geholt hat.

"Als John gesagt hat, dass er wieder zurück will, haben wir das sofort eingefädelt", berichtet Zessack: "John war für uns der Wunschkandidat. Er hat zweieinhalb Jahre in Peiting sehr gute Arbeit geleistet und ist ein akribischer Arbeiter. Somit hat er genau unserem Anforderungsprofil entsprochen." Sicinski wohnt in Straubing und hat sich nichts mehr gewünscht, als nach drei Jahren Peiting wieder bei seiner Familie zu sein. "Ich freue mich riesig, wieder daheim zu sein und gleichzeitig in der Region arbeiten zu können", sagte Sicinski.

Arbeit kommt nun in den nächsten Wochen auf den gebürtigen Kanadier genügend zu: Zusammen mit Zessack muss der Kader für die kommende Saison zusammengestellt oder das Sommertraining, das am 16. Mai beginnt, koordiniert werden. Auch die Vorbereitungsspiele müssen geplant werden.

Mit den Zielen für die kommende Saison bleibt Sicinski erst einmal auf dem Boden: "Wir wollen uns verbessern. In erster Linie im Tabellenplatz, natürlich wäre das Heimrecht am Ende schön." In Deggendorf steckt großes Potenzial, das habe man im letzten Jahr gesehen, als das Team über weite Strecken der Saison auf den vorderen Rängen stand. "Wir müssen da einfach konstanter werden. Vom Anfang bis zum Ende der Saison." Sicher ist für den neuen Trainer, dass auch in der kommenden Saison wieder sieben oder acht Mannschaften weitestgehend ausgeglichen sein und sich um die Playoffs streiten werden.

Wichtig ist für den Neu-Trainer auf jeden Fall konsequente Abwehrarbeit. "Defensiv kann jeder spielen, das Offensivspiel ist dagegen schwierig zu lernen. Entweder du kannst es – oder du kannst es nicht. Wir werden zwei starke Reihen holen, die für die Tore verantwortlich sind. Aber jeder muss auch die Defensivarbeit zu 100 Prozent machen. Auf dem Eis müssen die Jungs eine Einheit bilden."

Zessack gab noch einen kleinen Einblick in die Kaderplanung: Derzeit sucht der Oberligist einen Verteidiger und vier Stürmer. Beim Blick auf die aktuellen Vertragsverlängerungen und Abgänge muss man also davon ausgehen, dass im Hintergrund bereits ein Großteil der letztjährigen Spieler verlängert haben, sonst wären vier weitere Stürmer freilich zu wenig.

Ob mit Publikumsliebling Jaroslav Koma der Vertrag verlängert wird, steht noch nicht endgültig fest. "Wir müssen schauen, was am Markt ist. Wenn man einen guten deutschen Verteidiger bekommt, kann man zwei Stürmer als Ausländer nehmen. Bekommt man keinen Verteidiger, muss man auf einen ausländischen Verteidiger gehen. Es ist alles offen, wir arbeiten in alle Richtungen und schauen, wie wir das am besten lösen", erklärt Zessack.

Fest eingeplant als Verteidiger ist Sergej Janzen. "Sergej wollte unbedingt Verteidiger spielen. Er hat das schon in Heilbronn gemacht. Bereits letzte Saison hat er in der Abwehr öfter ausgeholfen – und das hat uns ganz gut gefallen."

Von Neuzugang Mychal Monteith aus den USA ist Sicinski überzeugt: "Er ist ein junger, deutscher Verteidiger, der sehr ruhig an der Scheibe ist und einen guten ersten Pass spielen kann. In Nordamerika hat er eher defensiv gespielt, aber bei uns wird er auch die Chance bekommen, einen offensiveren Part zu übernehmen."

Der Kontakt kam über Greg Gardner, ehemaliger Torhüter in Bremerhaven, zustande, den Sicinski aus seiner Heimatstadt kennt. Gardner traut Monteith durchaus auch den Sprung in die DEL2 zu. Monteith will sich nun in der Oberliga beweisen. Der Deutsch-Amerikaner hatte mehrere Angebote aus der Oberliga Süd, hat sich zur Freude der Verantwortlichen aber für den DSC entschieden.

In der anstehenden Saison wird Verteidigertalent Alexander Schwarz nach Beendigung seiner Berufsausbildung – wie bereits zum Ende der abgelaufenen Spielzeit – voll im Kader der Oberligamannschaft des Deggendorfer SC integriert werden. Verlassen wird den Deggendorfer SC derweil Patrik Beck. Der 36-jährige Angreifer erhält keinen neuen Vertrag in Deggendorf. Für seinen immer unermüdlichen Einsatz bedankt sich der DSC und wünscht dem gebürtigen Tschechen alles Gute auf seinem weiteren sportlichen und privaten Lebensweg.