Playoff-Wahnsinn am Pulverturm beim 1:2 nach Verlängerung gestern Abend in Spiel 2 der DEL-Viertelfinalserie (Best of 7) zwischen den Straubing Tigers und EHC Red Bull München. Die brisante Partie bot den 5825 Zuschauern im rappelvollen Eisstadion am Pulverturm gestern Abend alles, was das Eishockey-Herz begehrt: Hochspannung bis in die Verlängerung, Tempo, Technik und Körpereinsatz – zur Not auch über die Grenzen des Erlaubten.
Wohl einmalig in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga lieferten sich Mitte des zweiten Drittels die beiden Torhüter Matt Climie (Straubing) und Dave Leggio (München) offenbar nach einer gezielten Provokation der "Roten Bullen" eine wilde Keilerei auf dem Eis – mit dem klaren "Punktsieger" Matt Climie. Beide Keeper bekamen für die wilde Prügeleinlage jeweils 3 x 2 Strafminuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe aufgebrummt, mussten aber nicht auf die Strafbank, sondern konnten gewohnt stark ihren Kasten lange sauberhalten.
Als Erster musste Leggio schließlich doch hinter sich greifen, als Tigers-Verteidiger Austin Madaisky Anfang des Schlussdrittels an der Blauen Linie den Hammer auspackte und den Puck in die Maschen nagelte. Doch die spielstarken Oberbayern ließen trotz einer Vielzahl von Tigers-Chancen nie locker und kamen fünf Minuten vor Ende zum 1:1 durch Matt Smaby. Die mangelnde Effektivität des Teams von Larry Mitchell im Abschluss sollte sich schließlich nach gut vier Minuten Overtime rächen, als Yannic Seidenberg mit seinem Siegtor den Münchnern die 2:0-Führung in der Best-of-7-Serie bescherte. Doch chancenlos reisen die Tigers auch am Sonntag nicht zu Spiel 3 (14.30 Uhr) in die Landeshauptstadt.
Straubing – München 1:1/Tor: 1:0 Austin Madaisky (44:23/Edwards, Down), 1:1 Matt Smaby (54:24/Aucoin, Pinizzotto), 1:2 Yannic Seidenberg (64:12/Pinizzotto); Strafminuten: 18+10 Climie / 20 +10 Leggio; 5825 Zuschauer (ausverkauft)
Was Leggio da wohl Matt Climie an den Kopf warf? − Foto: Schindler
Climie am Ende obenauf als Punktsieger gegen Leggio. − Foto: Schindler
