Zwei Millionen Euro Etat: So plant Oberliga-Primus EV Regensburg für die DEL 2

16.01.2016 | Stand 18.09.2023, 21:50 Uhr

Der Erfolg lockt auch die Zuschauer: Die Regensburger Eishockey-Arena ist stets gut gefüllt.

25 Punkte Vorsprung vor dem EHC Bayreuth und 32 Zähler auf den Deggendorfer SC – der EV Regensburg ist nach bisher 28 Spielen das Maß aller Dinge in der Eishockey-Oberliga Süd und peilt die DEL 2 an. Soll dies gelingen, müssen die Donaustädter nach der fast schon sicheren Meisterschaft noch einen langen Weg durch die Playoff-Runden gehen, sich dabei mit der Konkurrenz aus der Oberliga Nord auseinandersetzen. Ein klares Ja für den Aufstieg kommt von Vorstand Ivo Stellmann-Zidek. "Ich möchte dem nicht vorgreifen, denn es muss erst sportlich entschieden werden. Das Ziel ist aber auf jeden Fall der Aufstieg."

Einer der Hauptverantwortlichen für den sportlichen Höhenflug der Domstädter ist sicherlich Nikola Gajovsky. Der 28-jährige Tscheche kam zu Beginn der Saison nach Regensburg und schlug sofort ein. Mit 25 Toren und 34 Assists führt er die Scorer-Liste der Oberliga an. Mit Vitali Stähle (2.) und Peter Flache (5.) folgen aber zwei weitere Regensburger auf den Top-Plätzen. Stellmann-Zidek will den Erfolg aber nicht an einzelnen Spielern festmachen.

"Es ist das Gesamtprodukt, die Strukturen insgesamt, die dafür verantwortlich sind. Das Team, die Arbeit im Hintergrund, der Nachwuchs und Trainer Doug Irwin, der für die Integration der jungen Spieler in die erste Mannschaft sorgt. Er trägt das Konzept mit, dass die jungen Spieler eine Chance kriegen und Verantwortung übernehmen."

Der 47-jährige Geschäftsführer des Vereins "Aktives Leben für Menschen mit Behinderung e.V. (alb) hält die Zügel bei den Domstädtern fest in der Hand. Neben seinem Vorstandsposten steht er als Alleingesellschafter auch an der Spitze der GmbH und ist gleichzeitig größter Gläubiger des Vereins. Um sich nicht ständig mit Gläubigern auseinandersetzen zu müssen, habe er Schulden des Vereins übernommen. "Ich habe die alleinige Verantwortung und möchte eine vernünftige Basis schaffen. Wir haben bei weitem nicht das größte Budget in der Oberliga. Wir arbeiten mit geringen Mitteln und es läuft ausgezeichnet. Man muss nicht alles um jeden Preis durchziehen. Der Erfolg der 1. Mannschaft ist vor allem wichtig für den Nachwuchs."

Die Voraussetzungen für einen Aufstieg wurden mit der erneuten Auslagerung der 1. Mannschaft in die EVR Eishockey GmbH bereits geschaffen. Könnte der EV Regensburg, sollte es sportlich klappen, auch die deutlich höheren wirtschaftlichen Lasten – man spricht von einer Verdoppelung des Etats – schultern? "Wir kalkulieren mit einem Etat von mindestens 1,5 Millionen Euro", so der Chef, "die braucht man, wenn man mitspielen will. Ideal wären zwei Millionen." Entscheidend wird am Ende sein, ob es gelingt, die finanziellen Mittel aufzutreiben, um das Abenteuer DEL2 langfristig zu bestehen. "Ich habe ja selbst ein Interesse, dass alles läuft", spielt der Vorstand auf sein eigenes finanzielles Engagement an. "Wenn das Budget nicht reicht, werden wir es nicht machen."

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