EVL-Nachfolge: Deggendorfer SC fordert Bestandsschutz für die Oberliga

15.07.2015 | Stand 18.09.2023, 21:49 Uhr

Die Spieler des Deggendorfer SC verabschieden sich nach dem letzten Saisonspiel von den Anhängern. Die Planungen für die neue Saison werden durch Mannschaftsverschiebungen unnötig erschwert, mahnen die Club-Verantwortlichen. − F.: Rappel

Das Lizenz-Aus für den EV Landshut und seine Folgen ziehen Kreise über die DEL2 hinaus. Dass nun ein Nachrücker aus der klassentieferen Oberliga den Platz der Landshuter einnehmen soll, stößt beim niederbayerischen Oberligisten Deggendorfer SC auf Unverständnis und Ablehnung. Fünf Woche vor Saisonstart, so rechnen die Deggendorfer in einer Presse-Erklärung vor, stehe hinter der endgültigen Ligen-Zusammensetzung plötzlich wieder ein Fragezeichen. Ein Umstand, durch den die Donaustädter ihre Planungen gefährdet sehen. "Die Oberliga besteht größtenteils aus mittelständischen Unternehmen wie dem DSC, die ihre Kalkulationen auf Basis ihrer Ligakonkurrenten aufstellen. Kalkulationen, die fünf Wochen vor Saisonbeginn plötzlich wieder als nichtig erklärt werden könnten, denn plötzlich haben Clubs wieder die Möglichkeit, aus der Liga abzuwandern", formulierten die Deggendorfer ihr Unverständnis.

Konkret geht es um die Heilbronner Falken. Gerade erst aus der DEL2 in die Oberliga Süd abgestiegen, wollen die Württemberger die Chance nutzen und sich um die freigewordene Lizenz bewerben. Auch Deggendorfs Nachbar-Rivale EV Regensburg gilt als Nachrück-Kandidat. Sollten die Regensburger sich durchsetzen, wären die zugkräftigen Derbys für den DSC erstmal weg – und damit eine wichtige Einnahmequelle, betonen die Deggendorfer. DSC-Vorstand Artur Frank sieht nun den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) gefordert. "Als Dachverband der kompletten Oberliga sollte primär die Sorgfaltspflicht gegenüber der eigenen Liga im Vordergrund stehen und nicht die Problemlösung der DEL2", verlangt Frank Bestandsschutz für die Liga. Die Deggendorfer warnen vor weitreichenden Folgen kurzfristiger Mannschaftswechsel, durch die eine instabile Ligen-Struktur entstehe. Die daraus resultierenden Planungsunsicherheiten führten dazu, dass immer weniger Clubs aus der Bayernliga bereit seien, den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse zu wagen. Das Lizenz-Aus für den EV Landshut entfaltet Wirkung.

− eb/mjf