Black Hawks wieder Tabellenprimus: Zwei Topspiele – "nur" drei Punkte

04.11.2014 | Stand 04.11.2014, 10:09 Uhr

Zurück an die Tabellenspitze "gekrabbelt": Daniel Huber (vorne) und Andreas Popp haben sichtlich Spaß daran. − Fotos: stock4press

Die EHF Passau Black Hawks hatten die Tabellenführung in der Eishockey-Landesliga am Freitagabend nur kurz aus den Augen verloren (3:4 in Pegnitz) – am Sonntag schon holten sie sich die Poleposition mit einem 5:2-Heimsieg gegen Selb 1b zurück. Dabei trauern die Hawks drei verlorenen Zählern nach, denn auch am Freitag beim Vorjahresmeister war die Mannschaft von Sebastiano Lo Castro überlegen.

Nach furiosem Beginn mit der frühen Passauer Führung durch Daniel Huber brauchten die Gastgeber bis zur Mitte des ersten Drittels, ehe sie sich auf die Habichte eingestellt hatten. Es entwickelte sich nun ein dramatisches Landesligaspiel mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Doch sowohl Maximilian Müller auf Seiten der Ice Dogs als auch Christian Hamberger im Hawks-Gehäuse erwischten einen Sahnetag. Markus Schwindl glückte aber noch in Abschnitt eins der Ausgleich und auch das zweite Drittel endete unentschieden.

Nach der schnellen Führung der Gastgeber im Schlussabschnitt brachte Jürgen Lederer seine Mannschaft zurück ins Spiel. Durch den zweiten Powerplay-Treffer setzte dann aber wenig später erneut Markus Schwindl den Schlusspunkt unter eine packende Partie. Trotz der bitteren Niederlage zeigten die Black Hawks eine geschlossene Teamleistung.

Ganz anders lief das Heimspiel am Sonntag gegen die Oberliga-Reserve der Selber Wölfe. Vom Eröffnungsbully weg machten die Gastgeber Druck und nach knapp zwei Minuten hätte Kapitän Andi Popp die Habichte schon in Führung bringen müssen. Seinen Schuss aber parierte Andreas Grönke mit einem blitzartigen Reflex. Bei ihm durften sich seine Mitspieler auch in den folgenden Minuten bedanken, da er reihenweise hochkarätige Chancen der Passauer entschärfen konnte.

Das erste Powerplay für die Black Hawks wurde ein Schuss nach hinten. Denn mit ablaufender Strafzeit erzielte Selb die Führung. Yann Jeschke wurde komplett vergessen, als er von der Strafbank zurück aufs Eis kam und erzielte mit dem ersten Schuss auf das Tor von Christian Hamberger das 0:1.

Dann aber spielte nur noch Passau. Die Jungwölfe verlegten sich fast ausschließlich auf die Defensive. Doch trotz bester Chancen wollte der Ausgleich nicht fallen. Auch zu Beginn des zweiten Drittels sahen die Passauer Fans ein Spiel auf ein Tor – Grönke aber hielt seinen Kasten konsequent sauber. Selbst ein Maskentreffer von Waldemar Detterer in der 31. Minute brachte ihn nicht aus der Ruhe. Nach kurzer Verletzungspause stand er wieder auf dem Eis. Zwei Minuten später brach der Bann: Im zweiten Anlauf versenkte Rok Jakopic am rechten Pfosten den Puck zum 1:1. Gleich nach dem Bully war Grönke dann aber erneut gegen den Passauer Kapitän auf dem Posten und verhinderte die Führung genauso wie gegen Ende des Mitteldrittels zweimal gegen Detterer.

Fünf Minuten zu Beginn des letzten Drittels sollten Passau aber genügen, um doch noch den klaren Sieg in trockene Tücher zu bringen. Mit einer Traumkombination von Detterer und Geiss eröffneten die Habichte den Torreigen. Trainer Sebastiano LoCastro hatte mehr Schüsse aus dem Halbfeld gefordert und dieses Rezept ging auf. Fast im Minutentakt schlug es nun im Selber Tor ein. Erst traf Jürgen Lederer aus dem Halbfeld, dann überlupfte Rok Jakopic den Goalie und in der 46. Minute fand ein Schlagschuss von Detterer den Weg ins Ziel. Mit der deutlichen 5:1-Führung im Rücken schalteten die Passauer dann einen Gang zurück. In der Schlussminute stocherte Selbs Heinritz den Puck noch zum 5:2 über die Linie. Schlecht für Passau, dass in Folge dieser Szene Adrian Geiss noch eine Spieldauerstrafe kassierte und damit gegen Regensburg fehlen wird.

Coach Lo Castro war mit dem Wochenende zufrieden: "Freitag war natürlich ärgerlich. Wenn du über 60 Minuten die klar bessere und aktivere Mannschaft bist, dann willst du auch die Punkte dafür haben. Auch heute war es im Grunde ein Spiel auf ein Tor. Ich habe den Jungs gesagt, sie müssen nur Geduld haben. Im letzten Drittel haben wir dann das nötige Glück gehabt."

Mit dem Sieg am Sonntag setzen sich die Black Hawks an der Tabellenspitze fest und haben nun mit Regensburg am Sonntag eine vermeintlich leichtere Aufgabe.

EV Pegnitz – EHF Passau Black Hawks 4:3 (1:1/1:1/2:1) – Tore: 0:1 Daniel Huber (Lederer) 1:28; 1:1 Schwindl 11:50; 2:1 Skarupa (Hagen) 20:28 PP+1; 2:2 Rok Jakopic (Ackermann, Huber) 33:58; 3:2 Adler (Schmidt, Hausner) 42:25; 3:3 Jürgen Lederer (Huber) 48:55; 4:3 Schwindl (Hagen, Ramoser) 49:43 PP+1.

Strafen: Pegnitz: 12 min + 10 min Hausauer; Passau: 10 min +10 min Friedl.

EHF Passau Black Hawks – VER Selb 1b 5:2 (0:1/1:0/4:1) – Tore: 0:1 Jeschke (Warkus) 6:31; 1:1 Rok Jakopic (Popp, Huber) 11:51; 2:1 Adrian Geiss (Detterer, Lederer) 41:01; 3:1 Jürgen Lederer (Detterer, Pilz) 42:57; 4:1 Rok Jakopic (Popp, Pilz) 43:51; 5:1 Waldemar Detterer (Pilz) 45:25; 5:2 Heinritz (Schade) 59:35.

Strafen: Passau: 9 min + 20 min Geiss; Selb: 6 min.