Personalmangel: Dragons verlassen die Kräfte

04.11.2014 | Stand 04.11.2014, 9:54 Uhr

Die eigene "Höhle" mangelhaft bewacht – mit 2:4 mussten die Red Dragons den Freisingern die volle Beute überlassen. − Foto: Göstl

Der Spielplan der Eishockey-Landesliga Nord/Ost bescherte den Red Dragons auch diesmal wieder ein Doppelwochenende – es sollte ein doppelt erfolgloses werden für die Regener Cracks.

Am Freitag stand gleich das Rückspiel gegen den ERSC Amberg auf dem Programm. Mit gehöriger Wut im Bauch fuhren die Regener in die Oberpfalz, die Schlappe vom Sonntag zuvor nervte doch arg. Und so war es auch der ERC, der fulminant in die Partie startete. Bereits nach gut zwei Minuten konnte Helmut Kößl den Puck "stehlen" und zur Führung einnetzen. Gut spielte der Gast das ganze Drittel mit dem Aufstiegsaspiranten mit, auch wenn er in der 7. Minute den Ausgleich fing. Dies geschah in eigener Unterzahl und war auch Folge einer der Regeländerungen zu dieser Saison, wonach die Spielfläche im Angriffsdrittel vergrößert wurde; numerische Überzahl ist da natürlich ein Riesen-Vorteil.

Im Mitteldrittel gelang den Ambergern im immer noch ausgeglichenen Match zwar der Führungstreffer, allerdings konnte Alexander Schardt in der 32. Minute, auf Zuspiel von Stefan Heininger, erneut ausgleichen. Fast gleichzeitig allerdings auch der Wendepunkt in der Begegnung. Bereits zehn Sekunden nach dem Wiederstart markierte Amberg die erneute Führung, nur zwei Minuten später das 4:2 und nur weitere zwei Minuten darauf sogar das 5:2.

Die Partie war gelaufen, hatte der ERC doch aufgrund der dünnen Spielerdecke auch physisch nichts mehr entgegen zu setzen. Jan Nemec war bereits zu Beginn des Spiels ausgefallen, zudem sprangen mittlerweile sechs Spieler ab, die über den Sommer sicher für diese Saison zugesagt hatten. Mit den beiden Verletzten, Benjamin Bugla und Marco Feiertag, fehlen also insgesamt acht Akteure. Das kann keine Mannschaft kompensieren. Den Verantwortlichen sind diesbezüglich allerdings die Hände gebunden, momentan ist Wechselsperre und somit sind keine Spieler aus dem laufenden Spielbetrieb zu holen. Froh sind die Drachen über die Last-Minute-Transfers von Alexander Schardt und Michael Hofmeister, der nun doch noch die Schlittschuhe für den ERC schnürt. Sehnsüchtig erwartet wird deswegen der 1. Dezember als Beginn eines neuen Wechselzeitraums, und es stehen personelle Alternativen parat!

Im Schlussabschnitt erhöhte Amberg noch auf 7:2, ehe die Regener mit dem dritten Tor ein bisschen Ergebniskosmetik betrieben. Torschütze Hofmeister darf nun endlich wieder seine Stürmerposition einnehmen. Das Zuspiel kam von Alexander Simon, einem echten Regener. Er ist nach Jahren der Berufsausbildung erfreulicherweise zurück im Team.

Anders standen die Zeichen am Sonntag im Heimspiel gegen den SE Freising. Durchaus in der Erwartung der ersten Punkte ging man in die Partie. Fulminant war auch der Start der Dragons, in den ersten 20 Minuten beherrschten sie das Match. Angriff auf Angriff rollte auf den Kasten der Freisinger. Mit kontrolliertem Körperspiel wusste man den Gegner zu beherrschen. Einzig die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig. So gelang lediglich ein einziges Tor in der Schlussminute durch Alexander Schardt auf Zuspiel von Fabian Hillmeier.

Völlig unverständlich die Spielweise der Drachen daher im Mittelabschnitt. Zu weit ließ man sich ins eigene Drittel drängen, der Spielaufbau klappte nicht mehr und im Abschluss agierte man nachlässig. Logische Konsequenz war der Ausgleich in Minute 33.

Auch im Schlussdrittel waren es die Regener, die zunächst auf eine Entscheidung drängten. Freising ging zwar in Führung (46.), die Kößl postwendend ausgleichen konnte. Aber ein Tor für Regen wollte einfach nicht mehr fallen. Die ERC-Kräfte schwanden, und eine Einzelaktion brachte die Freisinger Führung. Der Kanadier Martindale umkurvte die gesamte Gastgeber-Abwehr und netzte mit verdecktem Schuss unhaltbar ein. Alle Versuche im Anschluss brachten nichts, im Gegenteil, man kassierte sogar noch das 2:4.

ERC-Trainer Sascha Werner: "Solche Spiele verliert man. Unglücklich, dass es gerade jetzt passiert. Nichtsdestotrotz blicken wir nach vorn."

Am Freitag steht das erste Derby beim ESC Vilshofen auf dem Plan. Die dortigen Wölfe haben in ihrem Auftaktspiel gegen Schweinfurt (5:3) ihre Favoritenrolle bestätigt. Am Sonntag erwarten die Red Dragons ab 18 Uhr den Tabellenvierten Bad Kissingen.

− red