Ende mit Schrecken – und viel Schweigen: Feistl-Entlassung wirft weiter Fragen auf

23.10.2014 | Stand 23.10.2014, 18:43 Uhr

Abgekühlt scheint momentan das Verhältnis zwischen Klaus Feistl (links) und Christian Zessack (rechts) zu sein. Dass ein persönlicher Disput zur Entlassung geführt hat, haben der Sportliche Leiter und Vorstand Artur Frank auf Nachfrage dementiert. Feistls Reaktion lässt dagegen Raum für Spekulationen. − F.: Rappel

Die Eishockey-Szene staunt, die Fans rätseln: Nach nur acht Punktspielen hat sich Oberligist Deggendorf von seinem Trainer Klaus Feistl getrennt (wir berichteten). Ein "mehrstündiges Gespräch" habe es gegeben, von einer "schwierigen Entscheidung" ist die Rede und von "Stillschweigen", was die Hintergründe und Details angeht, ließ der DSC via Homepage am Dienstagabend wissen. Fest steht jedenfalls, dass sich der Verein auch unter der Führung seines neuen Vorsitzenden Artur Frank mit Blick auf den chronischen Trainerverschleiß der vergangenen Jahre treu bleibt. Klaus Feistl machte am PNP-Telefon seiner Enttäuschung ein wenig Luft, bleibt bei der Frage nach den Hintergründen seiner Entlassung allerdings vage.

"Wir sind zu der Ansicht gekommen, dass die Vorstellungen, wie wir unser gemeinsames Ziel erreichen, auseinander gehen", gibt Vorstand Artur Frank auf Nachfrage diplomatisch-schwammig zum besten. Details verrät er nicht. Christian Zessack, der bis auf weiteres zusammen mit Günther Eisenhut (trainiert auch das Deggendorfer DNL-Team) bei den Oberliga-Spielen hinter der Bande stehen wird, hält sich noch bedeckter und will sich offiziell überhaupt nicht zur Sache äußern. Die Frage, ob es denn auf persönlicher Ebene zu Differenzen gekommen sei – Zessack und Feistl sind immerhin seit vielen Jahren miteinander befreundet – antwortet der Sportliche Leiter mit einem trockenen "Nein".

Dass Feistl auf die gleiche Frage mit einem lang gezogenen "Tjaaa" reagiert, zeigt allerdings schon, dass sich sich die beiden Spezln momentan zumindest nicht ganz so grün sind, wie sie das vor der Saison stets demonstrativ betont haben. Einzelheiten rückt auch Klaus Feistl nicht heraus, was daran liegen könnte, dass er sich an das Schweigegelübde des Vereins hält. Oder dass noch finanzielle Aspekte zu klären sind und es daher jetzt äußerst unklug wäre, schmutzige Wäsche zu waschen. Gleichwohl stellt der Landshuter klar: Sportlich könne man ihm nichts vorwerfen. Zwischen ihm und der Mannschaft habe es "meines Wissens keine Probleme gegeben", sagt Feistl, um dann doch einen kleinen Blick hinter den Vorhang zu gewähren: "Ich habe schon gewusst, dass nicht alles optimal läuft. Aber das ist kein Grund, dass man so mit mir umgeht." Viele Dinge seien an ihm "vorbeigelaufen, die mich eigentlich etwas angegangen wären". Nun sei Feistls Enttäuschung entsprechend groß.

Die Trainersuche läuft beim DSC jetzt auf Hochtouren. Bis zur Länderspielpause (Deutschlandcup von 7. bis 9. November) will Artur Frank eigentlich gerne fündig werden.

Mehr dazu lesen Sie in der Freitagsausgabe ihrer Heimatzeitung, Heimatsport Deggendorf