Feuer unterm Pulverturm: Tigers-Fans formieren sich gegen die Club-Spitze

14.10.2014 | Stand 14.10.2014, 23:20 Uhr

Steht außerhalb jeder Kritik: Tigers-Goalie Jason Bacashihua. − Foto: Schindler

Bei den Straubing Tigers brennt’s – und das nicht nur wegen der unnötigen 1:2-Niederlage am Dienstagabend in Nürnberg: Nach dem schwachen Saisonstart des DEL-Clubs mit nur fünf Punkten aus den ersten elf Partien protestieren die Fans mit starken Sprüchen und attackieren nicht etwa Trainer Rob Willson, sondern die Vereinsspitze. Im Zentrum der Kritik stehen Geschäftsführerin Gaby Sennebogen, Sportlicher Leiter Jason Dunham und die Gesellschafter der Tigers. In einem offenen Brief forderte etwa der Fan-Club "Fighting Tigers Straubing" unter der Überschrift "Heute ist Schluss": "Lasst uns der Vereinsführung zeigen, was eine starke Tigersgemeinde ist!! Wir lassen uns nicht länger verschaukeln und wir werden nicht weiter zusehen, wie der Stolz einer Stadt und das Herzblut seiner Anhänger mit Füßen getreten wird." Ausdrücklich kritisieren sie nicht Mannschaft und Trainer: " Nein, es ist an der Zeit ganz oben anzusetzen."

Zudem setzt sich der Tigers-Fanclub dafür ein, nun ein Zeichen für das Eishockey in Straubing zu setzen. "Wir werden nicht tatenlos daneben stehen, wenn ihr unseren Traum und unser Herzblut gegen die Wand fahrt". Ein erstes Zeichen wollen die Tigers-Fans laut Medienberichten am Donnerstag von 18.30 bis 21 Uhr mit einer Mahnwache vor dem Eisstadion am Pulverturm setzen, darüber hinaus soll es weitere Fan-Aktionen beim Heimspiel am Freitagabend gegen Wolfsburg geben.

Die Tigers selbst haben Tigers auf die lange Verletztenliste reagiert: In einer Versammlung beschlossen die Gesellschafter der Straubing Tigers am Montagabend, zwei neue Spieler zu verpflichten. Sportlicher Leiter Jason Dunham hofft, schon am Wochenende zwei neue Mittelstürmer – aus Europa oder Nordamerika – präsentieren zu können.

Dass vor allem in der Offensive Verstärkungen nötig sind, zeigte sich auch wieder am Dienstagabend im Gastspiel bei den Nürnberg Ice Tigers, das 1:2 verloren ging. Die Gäubodenstädter hielten in Franken lange erfolgreich dagegen, glichen durch Sacha Treille im zweiten Drittel auch die Nürnberger Führung (Pföderl) aus. Doch während die Ice Tigers durch Connor James den entscheidenden Treffer setzten, konnten die Niederbayern im Schlussdrittel keinen ihrer 17 (!) Schussversuche im Kasten von Nationalkeeper Jochen Reimer unterbringen.

− red