Zell
Kreativ durch die Corona-Krise

18.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr
Christina Siegrist arbeitet seit drei Jahren bei einer Bäckerei in Heideck. Die Auflagen der Corona-Krise stellten auch sie vor große Herausforderungen, die aber gemeistert werden konnten. −Foto: Leykamm

Zell - In den vergangenen Jahren haben etwa 25 Menschen mit Hörbehinderung und zusätzlichen Einschränkungen den Weg von den Zeller Werkstätten hin auf den ersten Arbeitsmarkt gefunden.

 

In Corona-Zeiten ist dieser Weg noch deutlich schwieriger geworden. Doch in der Einrichtung weiß man sich zu helfen.

Was freilich nicht einfach ist, denn Menschen mit einer Hörbehinderung sind neben der Gebärdensprache auf ein deutliches, gut sichtbares Mundbild und auf die Mimik angewiesen. Was ist aber, wenn beides hinter einem Mund-Nasen-Schutz verschwindet und nur die Augen zu sehen sind? Mit Verständnis, kreativen Lösungen und einer Portion Humor lassen sich aber diese Nachteile überwinden.

Christina Siegrist, die seit drei Jahren in der Backstube beim Bäcker Schmidt in Heideck arbeitet, kennt ihre Kollegen und ihre täglichen Arbeitsabläufe, so dass ein Zeigen und Nicken häufig schon ausreicht. Für umfangreichere Erklärungen geht man einfach vor die Tür, wo bei ausreichend Abstand der Mundschutz abgenommen werden kann. Das Einhalten der Hygieneschutzmaßnahmen stellt für Siegrist sowieso kein Problem dar, galten in der Lebensmittelproduktion doch schon immer entsprechend strenge Auflagen. Nach anfänglichen Sorgen zu Beginn der Krise kehrt nun eine neue Form der Routine in den Arbeitsalltag der Backstube ein. Die Auflagen konnten dank der Unterstützung des Gesundheitsamtes und der Empfehlungen der IHK zügig umgesetzt werden.

Matthias Weidinger, der schon seit über sieben Jahren bei der Pyraser Landbrauerei arbeitet, hat sich trotz der damit verbundenen Hindernisse schnell an die Mundschutzpflicht gewöhnt. Er ist aber froh, dass er diese auf seinem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad oder bei genügend Abstand zu seinen Kollegen nicht tragen muss. "Wenn man sich bewegt, bekommt man schon wenig Luft", sagt Weidinger.

lkm