Ilmmünster
Eine Ära geht zu Ende

Nach 40 Jahren geht Wolfgang Lausecker als Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Ilmmünster in den Ruhestand

22.12.2020 | Stand 26.12.2020, 3:33 Uhr
Nach 40 Jahren verabschiedet sich Wolfgang Lausecker (Mitte) offiziell in den Ruhestand. Mit auf dem Bild die beiden amtierenden Bürgermeister in der Verwaltungsgemeinschaft, Georg Ott (Ilmmünster, links) und Wolfgang Hagl (Hettenshausen). −Foto: VG Ilmmünster

Ilmmünster/Hettenshausen - Der langjährige Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Ilmmünster, Wolfgang Lausecker, hat am 1. Januar seinen ersten offiziellen Tag im Ruhestand.

Den Telefonhörer im Rathaus hat er zwar schon nach den Kommunalwahlen 2020 nicht mehr in die Hand genommen: Urlaubsbedingt konnte er sich schon im Frühjahr in die sogenannte Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschieden. Nun stand noch das tatsächliche Ende seiner Arbeitszeit an.

Mit Lauseckers Abschied geht in der Verwaltungsgemeinschaft Ilmmünster (VG) eine Ära zu Ende: Schon kurz nach Gründung der VG am 1. Januar 1980 begann Lausecker am 1. März 1980 seinen Dienst als Verwaltungsinspektor in der VG, die damals aus den beiden Bürgermeistern aus Hettenshausen und Ilmmünster, dem Geschäftsleiter und fünf Mitarbeitern, von denen einige in Teilzeit arbeiteten, bestand. In 40 Jahren war Lausecker maßgeblich an der positiven Entwicklung der beiden Mitgliedsgemeinden Ilmmünster und Hettenshausen und am Aufbau der VG Ilmmünster beteiligt, so das Fazit aus Sicht der jetzigen Bürgermeister, Georg Ott (Ilmmünster/CSU)) und Wolfgang Hagl (Hettenshausen/UWG).

In den ersten Jahren der VG war Lausecker als Multitalent in Personalunion Geschäftsleiter, Standesbeamter, Kämmerer und für das Bauamt zuständig. Erst in den Folgejahren wurden die Aufgaben des Standesamts, der Kämmerei und des Bauamts auf weitere Mitarbeiter übertragen. Das Standesamt ist heute in der Stadtverwaltung Pfaffenhofen ausgelagert. Mit zunehmendem Einzug der elektronischen Datenverarbeitung in die Verwaltungsabläufe hat sich Wolfgang Lausecker um die komplette IT-Landschaft der VG Ilmmünster gekümmert und diese entwickelt. In seinem Rückblick auf seine eigene Amtszeit erzählte der langjährige Ilmmünsterer Bürgermeister Anton Steinberger noch: Der erste Computer in der VG stand bei Lausecker. Erst nach und nach hielt der technische Wandel dann Einzug.

Während der Name an der Spitze der Verwaltung mit Lausecker über vier Jahrzehnte konstant blieb, wechselten die Rathauschefs in den beiden Gemeinden gleich mehrmals: Lausecker arbeitete in seiner langjährigen Dienstzeit mit den Bürgermeistern der Gemeinde Hettenshausen Josef Scheller, Hans-Alfred Strauß und Hans Wojta sowie den Bürgermeistern von Ilmmünster Franz Oberhofer, Michael Knorr und Steinberger zusammen. Egal um welches Thema es sich drehte: Wolfgang Lausecker stellte stets mit klaren Worten und großem Rechts- und Fachwissen die Weichen, lautet das Fazit der jetzigen VG-Verantwortlichen. Bei Mandatsträgern, Planern, Verwaltungsmitarbeitern und den Bürgern der beiden Gemeinden sei Wolfgang Lausecker wegen seiner großen fachlichen Kompetenz, seiner sachlichen Herangehensweise und nicht zuletzt wegen seiner Hilfsbereitschaft geachtet.

Für die Gemeinde Hettenshausen hat er die Wasserversorgung (Brunnen, Hochbehälter, Wasseraufbereitungsanlage), den Bau des Kindergartens, den Bau der Kinderkrippe Pusteblume, die Eröffnung des Recyclinghofs, den Neubau des gemeinsamen Bauhofs, die Ausrüstung der Feuerwehr Hettenshausen, die Sanierung des Rathauses Hettenshausen, verschiedene Kanalsanierungen und etliche Bauleitplanverfahren zur Sicherung des Wohnraumbedarfs vorangebracht.

Auch für die Gemeinde Ilmmünster war Lausecker maßgeblich an den Maßnahmen der Dorferneuerung von 1990 bis 1996 beteiligt. Darüber hinaus war er bei der Erweiterung der Grundschule mit Sanierung der Turnhalle, dem Bau des neuen Rathauses, des Feuerwehrgebäudes und des Sportheims beteiligt. Die Wasserversorgung wurde durch Ringleitungen sichergestellt. Ilmried und andere Ortsteile wurden erstmals an die Kanalisation angeschlossen. Er hat die Bücherei Ilmmünster EDV-technisch aufgebaut. Die Finanzen beider Gemeinden seien solide, da Lausecker trotz der vielen Baumaßnahmen nicht den Blick für die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinden verloren hat, erklären die Vertreter der VG.

Ein besonderes Anliegen war Wolfgang Lausecker die Breitbandversorgung in beiden Kommunen. Die Ortsteile Entrischenbrunn und Ilmried verfügen bereits über Glasfaseranschlüsse, weitere Ortsteile in Hettenshausen werden demnächst von der Telekom versorgt.

Dieses Engagement während seiner 40-jährigen Dienstzeit in der VG Ilmmünster ging einher mit einer entsprechenden Beamtenkarriere: 1980 begann Lausecker seinen Dienst als Verwaltungsinspektor, nun kann er als Verwaltungsrat pensioniert werden.

In seiner Freizeit hat Lausecker beim Bau des Sportheims Ilmmünster mit vielen Stunden den Sportverein tatkräftig unterstützt. Erwähnenswert ist die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft, so auch wenn handwerkliches Geschick gefragt war, etwa bei kurzfristigen Kleinreparaturen im gemeindlichen Kindergarten und in der Grundschule Ilmmünster.

Wolfgang Lauseckers Hobby ist unverändert das Motorradfahren. Die Familie ist ihm wichtig; Lausecker ist seit 1977 mit Ehefrau Renate verheiratet. So wird er sich in seinem wohlverdienten Ruhestand um seine Familie und insbesondere um das Wohl seiner Enkelkinder kümmern. Die heutigen Bürgermeister der Gemeinden Ilmmünster und Hettenshausen, Georg Ott und Wolfgang Hagl, bedanken sich für die geleistete Arbeit und das herausragende Engagement.

PK