Neuburg
Ratlosigkeit im Hotspot Neuburg

Infektionsgeschehen in der Stadt bleibt diffus - Sieben-Tages-Inzidenz bei 241,88

30.03.2021 | Stand 03.04.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: DK-Archiv

Neuburg - Die Zahlen steigen und steigen und steigen: In der Stadt Neuburg entwickelt sich das Infektionsgeschehen zunehmend zum Problem.

 

Mittlerweile liegt die Sieben-Tages-Inzidenz heruntergebrochen auf das Stadtgebiet bei einem Wert von 241,88. Eine Erklärung dafür gibt es allerdings nicht. Stattdessen bleibt die Ausbreitung des Corona-Virus in der Kreisstadt diffus.

Hoch ist die Zahl der Infizierten in Neuburg eigentlich schon seit Beginn der Pandemie - jedenfalls im Vergleich zu den übrigens 17 Kommunen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Denn seitdem stand die Stadt nahezu durchgehend an der Spitze der Liste. Mittlerweile nähern sich die Zahlen allerdings einem neuen Höchststand. Am Dienstag meldete das Gesundheitsamt 119 Fälle. Das bedeutet nicht nur einen weiteren Anstieg um drei, sondern binnen gut einer Woche um insgesamt 38. Die Zahl der Neuinfektionen seit 24. März liegt sogar bei 72.

Ausschlaggebend dafür ist offenbar vor allem die hohe Bevölkerungszahl der 30000-Einwohner-Stadt, wie das Landratsamt mitteilt. "Es ist kein Treiber und kein spezielles Ausbruchsgeschehen erkennbar", erklärt Behördensprecher Christoph Unterburger. Damit unterscheidet sich die momentane Situation klar von den vergangenen Monaten, als bei einem Anstieg der Zahlen stets ein Zusammenhang mit einem konkreten Ausbruch in einer Schule oder einem Seniorenheim vorlag. "Diesmal ist das Geschehen aber diffus", so Unterburger.

Eine andere Erklärung hat auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling nicht. Der CSU-Politiker vermutet aber, dass die Öffnung der Schulen durchaus zu den Zahlen beiträgt. "Damit meine ich nicht unbedingt den Unterrichtsbetrieb, sondern alles was drumherum passiert", so Gmehling. Kontakte auf dem Schulweg, in den Bussen, an den Haltestellen sowie das Verhalten vor und nach dem Unterricht hält er für mögliche Treiber. Entsprechende Beobachtungen im Stadtgebiet hat der Oberbürgermeister schon selbst gemacht. Er weiß aber auch: "Das kann man kaum verhindern. "

Dennoch will Gmehling sich nun in einer Videobotschaft erneut an die Bevölkerung wenden. "Das habe ich mir fest vorgenommen", so der Rathauschef, der aber auch weiß, dass die ständigen Appelle aus der Politik nicht unbedingt bei jedem Bürger gut ankommen.

Gleichzeitig hofft er auf einen raschen Ausbau der Schnelltestkapazitäten. In der Stadtverwaltung besteht seinen Worten zufolge bereits die Möglichkeit für Mitarbeiter, einmal pro Woche einen solchen Test zu machen. "Ich baue darauf, dass wir mit einem flächendeckenden System die Inzidenzen runter bekommen", so Gmehling, der darüber hinaus noch einen weiteren wichtigen Baustein sieht: das Impfen.

sja